Uncharted – Drakes Schicksal (Playstation 3)

Mit ihrem neuen Adventure-Knaller für PS3 können Sony Computer Entertainment auf ganzer Linie punkten! Ich als bekennender Hack’n’Slay-Fan war zunächst, als ich von dem Spiel das erste mal gelesen habe, lediglich auf die Grafik gespannt. Doch UNCHARTED – DRAKES SCHICKSAL hat eine so dichte, fesselnde Story, dass man innerhalb kürzester Zeit nicht mehr von der Konsole weg will um zu erfahren, wie es weitergeht. Okay, zugegeben, das ein oder andere mal bleibt man auch einfach nur deswegen hängen, weil man wissen möchte, ob man mit seinen Vermutungen denn richtig liegt, denn obwohl der rote Faden recht angenehm gesponnen ist, so hat man das Garn doch schon hier und dort gesehen oder gelesen und kann an manchen Stellen erahnen, was als nächstes passieren wird.
Im eigentlichen geht es darum, dass der Nachfahre von Sir Francis Drake sich auf die Suche nach dessen letzter Ruhestätte macht, begleitet von einem Freund und einer Reporterin. Die Bergung des Sarges gelingt völlig problemlos (denn an dieser Stelle startet das Spiel erst), im Sarg selbst befindet sich allerdings ein Hinweis auf die Lage von El Dorado, welches ab da dann Ziel der begierigen Bande ist. Zu allem Überfluss sitzen ihnen auch noch Piraten im Nacken, und eine wilde Hetz-und Schnitzeljagd von A nach B beginnt…

UNCHARTED – DRAKES SCHICKSAL kombiniert die besten Elemente aus unterschiedlichen Genres zu einem gelungenen Ganzen. Wer sich kreuz und quer durch die besten Spiele der letzten Jahre gespielt hat, der kann viele Dinge wieder erkennen. Die gesamte Story erinnert stark an Indiana Jones´ Abenteuer, und die spielseitige Umsetzung dazu logischer Weise an das männliche Pendon zu Lara Croft. Sprungpassagen im Übermaß, in denen Nathan Drake seine Geschicklichkeit unter Beweis stellen muss, gibt es zum Glück nicht zu bewältigen. Umso mehr wird der Colt gezogen! Hierbei erinnert mich das Szenario ein klein wenig an Farcry (wenn auch die KI der Gegner eher das genaue Gegenteil ist), denn vieles findet in Dschungeln oder zumindest Dschungel-ähnlichem Gelände statt (es gibt hier auch eine weitere Parallele, die ich allerdings aus Spannungsgründen nicht näher erörtern werde). Als besonderes Highlight werden an Eckpunkten der Story lustige Tastenkombinationen abgefordert, zuletzt gesehen bei Heavenly Sword oder davor bei God Of War.

Die Umsetzung für die Konsole kann sich hören und sehen lassen. Es gibt derzeit nicht viele Spiele, die eine ähnliche Darstellung und Detailverliebtheit bieten wie UNCHARTED. Die Steuerung im Spiel ist schnell erklärt und leicht verständlich. Auch der Sechsachsen-Controller kommt wenigstens ab und an zum Einsatz, beispielsweise beim Balancieren oder beim Einsatz von Handgranaten. Hier hätte für ein noch aktiveres und intensiveres Spielgefühl die eine oder andere Einsatzmöglichkeit mehr sicherlich gut getan, aber man ist schon froh, wenn dieses Feature überhaupt mal abverlangt wird, ohne dass die Steuerung dann gleich völlig für die Gesäßmuskulatur ist.
Nach zwölf Stunden Spielspaß ist dieser dann leider schon viel zu früh vorbei. Zu schwach erscheint auf Dauer die KI der Gegner, die Anzahl der zu lösenden Rätsel ist recht überschaubar (und diese selbst sind auch nicht gerade sehr schwer), und auch die Möglichkeiten, die einem gegeben werden, sich in den einzelnen Kapiteln zu bewegen, sind eher als geradlinig zu bezeichnen. Knobelfans werden das als Manko empfinden, andererseits ist mir das allemal lieber, als stundenlang herumzusuchen, wo ein Spiel wohl weitergehen könnte, wenn man etwas vor geraumer Zeit übersehen hat.

Fazit: UNCHARTED – DRAKES SCHICKSAL ist ein absolut kurzweiliges Vergnügen, welches inhalts-, grafik- und soundmäßig keinerlei Grund zur Beanstandung bietet, und lediglich durch ein etwas zu einfaches Gameplay leichte Abstriche hinnehmen und sich den Schuh anziehen muss, von der Story her als auch von der Spielidee nicht gerade neu zu sein. Trotzdem ein absolutes Muss für alle Adventure-Fans!