Way Of The Samurai 3 (Xbox 360)

Es herrscht Unruhe in Amana. Shuzen Fujimori hat die Macht an sich gerissen und Lord Sakurai gestürzt, und nun werden die Bürger ausgebeutet, um Shuzens Macht zu sichern. Nun ist das Land in drei Gruppen gespalten: der an der Macht sitzende Fujimori Clan, der Ouka Clan unter der Führung von Genjuro Matsuzaki, einem ehemaligen niederen Samurai und Sakurai, sowie den Dorfbewohnern von Takatane, die unter dem Schutz des ersten Vasallen von Sakurai, Munechika Umemiya, stehen. In dieses Szenario tretet ihr, als einer der wenigen Überlebenden der großen Schlacht. Aber ob ihr nun den Weg eines Samurai, eines Ronin oder Schurken einschlagt, liegt ganz in eurer Hand.

Open World im alten Japan. WAY OF THE SAMURAI 3 lässt euch die Wahl, auf wessen Seite ihr euch stellt, oder ob ihr vielleicht sogar für alle Parteien dient. Für das Erfüllen von Missionen erhaltet ihr Erfahrungspunkte, Gegenstände und Geld, mit dem ihr eure Ausrüstung aufbessern könnt. Unterwegs findet ihr gelegentlich Nahrungsmittel, die einen Teil eurer Lebensenergie wiederherstellen, und von besiegten Gegnern könnt ihr die Waffen nehmen, die eventuell besser als eure sind. Upgrades für Waffen oder komplett neu geschmiedete Waffen bekommt ihr beim Schmied in Tkatane oder Omiki, und in eurer Hütte könnt ihr bei Bedarf ein kleines Waffenlager einrichten und euerem Sammeltrieb frönen.

Wenn es eine Sache gibt, die ich an storylastigen Spielen absolut nicht haben kann, dann sind das fehlende Sprachausgaben. Genau das ist es auch, was den Spielfluss bei WAY OF THE SAMURAI 3 erheblich stört. Lediglich in den Videosequenzen gibt es eine (englische oder japanische) Sprachausgabe, die restlichen Dialoge haben nur kurze Laute als Folge, den Rest müsst ihr euch durch mühselige Sprechblasen-Texte klicken, die zum einen nur sehr schlecht zu lesen sind, sich aber obendrein auch noch ewig in die Länge ziehen. Gelegentlich bekommt ihr in diesen Dialogen die Option, mittels Tastenwahl eine Entschuldigung vorzubringen oder einen Angriff zu starten, und man nehme es mir nicht krumm: nur zu leicht ist man in Versuchung geführt, bei den langen Wortwechseln über die Angriffsoption eine Abkürzung zu erzwingen (das führt in der Regel aber auch zu Punktabzug).

Es gibt drei Möglichkeiten, die erspielten Punkte zu sichern und einen Abschluss zu erlangen. Entweder, ihr spielt das Spiel durch, ihr sterbt oder ihr verlasst die Gegend um Amana. Bei einem späteren Start könnt ihr dann auf diese Punkte und eure Waffen zurückgreifen…

Abgesehen von den der fehlenden Sprachausgabe und der eher mittelprächtigen Grafik ist es irreführend, dass ihr nicht genau wisst, was ihr eigentlich tun sollt, und eher zufällig auf eure ersten Aufgaben stoßt. Der Tages-Nachtwechsel mag zwar vom Setting her logisch sein, erfolgt aber recht abrupt und hat ein weiteres Problem zu Folge: nachts ist es in Amana absolut langweilig. Die meisten Bewohner schlafen, ihr irrt umher und sucht vielleicht immer noch einen Auftrag. Habt ihr erst einmal Kontakt zu allen drei Parteien aufgenommen, dürfte euch schnell klar werden, auf wessen Seite ihr euch stellen müsst, um auch ein rechtschaffener Samurai zu werden.

Samurai Warrior trifft auf GTA? Vielleicht, aber hier wären noch ein-zwei technische Verbesserungen machbar gewesen, und insbesondere in Sachen Gameplay hätte man wohl noch jemanden testen lassen sollen, der nicht an der Entwicklung des Spiels beteiligt gewesen ist.