Battlefield – Bad Company 2 (Xbox 360)

Willkommen in der BAD COMPANY. Ihr seid Preston Marlowe, Mitglied der Einheit, die nur aus Störenfrieden und Unruhestiftern der Army besteht. Unter der Leitung eures Squadleaders Sarge Redford, zusammen mit Kommunikations-Ass Sweetwater und Sprengstoffexperte Haggard liegt es in eurer Verantwortung, den dritten Weltkrieg zu verhindern, denn Russland versucht, in den Besitz der großen Wunderwaffe der Japaner aus dem 2. Weltkrieg zu gelangen, die bislang nur einen einzigen Test erlebte…

Genau diesen Test erlebt ihr als Spieler in einer einleitenden Sequenz, die als Vorgeschichte zum eigentlichen Spiel das obligatorische Tutorial übernimmt und von der ersten Sekunde an klar macht, wie ernst die Lage tatsächlich ist.

Eigentlich hat Sarge schon den Ruhestand erreicht, da werdet ihr zum Wohle der nationalen Sicherheit als Spezialeinsatzkräfte vom CIA zwangsrekrutiert, um den Spuren der Pulsarwaffe zu folgen, von der ihr in der ersten eigentlichen Mission eine Attrappe sicherstellen konntet. Was euch im restlichen Spiel erwartet, ist eine für moderne Egoshooter typische Schnitzeljagd, bei der ihr immer wieder eine Sekunde zu spät kommt, um alles schon frühzeitig zum Guten zu wenden, bis ihr dann im letzten Moment doch wieder noch einmal das Zünglein an der Waage seid, das für eine positive Wende sorgt.

Technisch ist BATTLEFIELD – BAD COMPANY 2 dem schon sehr weit fortgeschrittenen Vorgänger noch eine Nasenlänge vor. Die nahezu vollständig zerstörbare Umgebung macht den großen Reiz des Spiels aus: wenn ihr ein Gebäude überraschend betreten wollt, dann sprengt ihr euch einfach einen neuen Eingang und flankiert den Gegner, oder lasst die gesamte Deckung über dem Feind zusammenbrechen. Vorsicht: was ihr könnt, kann natürlich auch euch widerfahren (auch wenn uns niemand durch künstliche Eingänge flankiert hat).
Ebenfalls wieder dabei ist eine kurze, aber knackige Panzermission (endlich wieder die ganz großen Kanonen bewegen) sowie das fast schon obligatorische Luftduell am MG in einem Helikopter, nachdem ihr auf der Ladefläche eines LKW geflohen seid und auch hier mit dem fest montierten MG für Unordnung in den Verfolgerreihen sorgt. Heimliches Highlight von der Idee her ist die Flucht durch einen Schneesturm, bei der ihr euch regelmäßig in schützende Häuser zurückziehen oder an brennenden Mülltonnen aufwärmen müsst, um nicht zu erfrieren. Dabei ist die Sichtweite enorm eingeschränkt, und ihr müsst jederzeit mit Feindkontakt rechnen. Gewitzt: natürlich könnt ihr euch bei herumstehenden Benzinfässern euer eigenes Feuer machen…

Die Inszenierung des Shooters ist mindestens so gut wie im Vorgänger. Die Kombination aus knallharter Popkorn-Kinoaction und lockeren, markigen Sprüchen zwischen den vier Protagonisten ist enorm unterhaltsam und lässt euch die Zeit, die ihr an der Konsole verbringt, schnell vergessen. Zugegeben, genretypisch gibt es eine satte Portion amerikanischen Patriotismus, und die Idee, mal wieder die „bösen Russen“ aus dem Hut zu zaubern, ist auch nicht gerade neu. Aber wen stört das schon, wenn das „wer und warum“ schon nach wenigen Momenten zu etwas nahezu nebensächlichen verkümmert?!?

Der Multiplayer spielt sich BATTLEFIELD-typisch. Die Spielmodi drehen sich um Suchen und Vernichten, Flaggeneroberung oder Team Deathmatch. Ihr steigt so lange immer wieder neu ins Spiel ein, bis die Zeit abgelaufen oder das Missionsziel erfüllt ist. Gerade am Anfang solltet ihr euch ein wenig Zeit nehmen, um die für euch beste Kombination aus Waffen, Spielertyp und Karte herauszufinden. Entgegen vielen anderen Spielen bekommt ihr hierfür in der Anleitung wenigstens ein paar Anhaltspunkte, welche Karten es gibt und wie sich diese spielen.

Da, wo Call Of Duty: Modern Warfare 2 im Bereich Online-Multiplayerpart die Nase vorn hat, überzeugt BAD COMPANY 2 mit einem spannenderen und bombastischeren Singleplayer. Zwar weiß ich nicht, wie man hier ggf. mit einem dritten Teil noch eins draufsetzen wollen würde, aber wer weiß: wäre doch gelacht, wenn die BAD COMPANY nicht in noch tieferen Dreck stecken könnte, als bisher immer mal wieder…