…und somit wären wir bei der aktuellen Folge aus der Reihe JOHN SINCLAIR CLASSICS angekommen (wobei Folge 13 schon fast in den Startlöchern steht). Mit ‚Das Höllenheer‘ erfolgt die nächste Änderung der Serie, die diesmal zwar nicht direkt hörbar ist, aber durchaus erkennbar: Regisseur Dennis Ehrhardt nimmt sich in Folge 12 auch des Hörspielskripts an, und somit kann er schon im Vorfeld seine Ideen besser im Skript unterbringen. Die Folge: ‚Das Höllenheer‘ wirkt wie aus einem Guss. So kann es gerne weiter gehen. Erstmals hat man auch das Gefühl, dass hier nicht nur ein einzelnes Abenteuer erzählt wird, sondern dass es sich um eine fortlaufende Geschichte handelt. Dabei müssen wir zwar gleich zu Beginn ein paar logische Fehler in Kauf nehmen, aber da drücken wir mal das „aller Anfang ist schwer“-Auge zu.
John und Bill sitzen im Auto und beobachten ein Haus. Bill Conolly hat aus einer seiner Quellen erfahren, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehen soll, und entsprechend hat er seinen Freund vom Scotland Yard mitgenommen. Die beiden unterhalten sich über Bills frische Liebe zu Sheila, und John witzelt bereits, ob denn wohl schon Handschellen (Eheringe) in Planung wären. Huch, waren die beiden nicht unlängst noch auf einem Kreuzfahrtschiff mit einem Vampir unterwegs, und da waren Bill und Sheila bereits verheiratet?!?
Wie so ein logischer Fehler in ein Hörspiel rutschen kann, entzieht sich meinem Verständnis. Für die weitere Geschichte ist das zwar nicht von Belang, aber es drückt ziemlich auf die Atmosphäre, wenn man das Gefühl hat, eine nicht stringente Abfolge der Ereignisse vorgesetzt zu bekommen. Weiter im Text.
Ein Mann kommt vorgefahren und liefert den Körper einer Frau ab, die scheinbar leblos ist. Während John beschließt, ins Haus zu schleichen, soll Bill die Verfolgung des Lieferanten übernehmen, der gleich wieder ins Auto gestiegen ist.
Während Bill sich nach kurzer Zeit eine wilde Verfolgungsjagd durch die Straßen von London liefert, nachdem er entdeckt wurde, wird auch John noch vor dem Betreten des Hauses gestellt und in den Keller des Hauses gebracht, wo die Frau, die inzwischen ein untotes Leben entwickelt hat, den Befehl erhält, John umzubringen…
Im weiteren Verlauf des Hörspiels stellt sich heraus, dass es sich hier um Anhänger des Kali-Kults dreht, und dass der geheime Informant von Bill ein gewisser Mandra Korab ist (siehe auch John Sinclair 78 „Die Todesgöttin“), der schon länger den Kampf gegen die indische Gottheit aufgenommen hat und in John einen Mitstreiter sieht, der zwar eine Menge Potential hat, aber noch recht weit am Anfang seiner Karriere als Kämpfer gegen das Böse steht (womit er ja auch Recht hat).
Das Hörspiel endet mit einem unglaublich guten und überraschenden Cliffhanger. Hier wird auf einen neuen Feind hingewiesen, der John noch bevor die beiden im Kampf miteinander stehen, gleich eine empfindliche Niederlage beibringt.
Sollte ‚Das Höllenheer‘ (Warum eigentlich dieser Titel? Die Diener der Kali haben doch eigentlich nichts mit der Hölle zu tun, oder?) wegweisend sein für den weiteren Verlauf der JOHN SINCLAIR CLASSICS, kann man sehr optimistisch sein, wie es zukünftig weiter geht.