Der Name ALEX CROSS könnte dem einen oder anderen vielleicht bekannt sein. Der Detective spielte bereits in „Im Netz der Spinne“ und „…denn zum Küssen sind sie da“ die Hauptrolle, seinerzeit perfekt besetzt mit Morgan Freeman. Der selbstbetitelte ALEX CROSS soll nun eine Art Neuauflage des Detectives sein, seine früheren Tage beleuchten. Ebenfalls als Thriller deklariert, ist dieser Alex Cross (gespielt von Tyler Perry) aber ein deutlich Action-lastigerer Film, der dem jüngeren Alter des Protagonisten durchaus gerecht wird.
Alex Cross ist Detective bei der Detroiter Polizei. Dem Psychologen mit Doktortitel, der sich perfekt in die Psyche der Täter hineinversetzen kann und eine ungemein gute Allgemein-Aufmerksamkeit hat, weswegen ihm eigentlich keine noch so winzige Kleinigkeit entgeht, wird mit seinem Team zu einem Tatort gerufen, wo eine junge Frau gefoltert und ermordet wurde, zusammen mit ihren diversen Leibwächtern. Erstaunlich, denn Cross ist sich sicher, dass nur ein einziger Mann für die Tat verantwortlich ist. Die Zeichnung, die der Täter hinterlassen hat, gibt zudem Aufschluss auf sein nächstes Opfer. Ebenfalls ungemein reich, lassen sich ziemlich schnell Verbindungen zwischen Opfer und potentiellem nächsten Opfer ziehen. Cross macht sich direkt auf, um einen weiteren Anschlag zu vermeiden, und das keine Sekunde zu früh, denn der Killer (Matthew Fox) ist bereits vor Ort…
Man könnte jetzt darüber philosophieren, ob Morgan Freeman ein besserer Alex Cross ist oder Tyler Perry. Wie gesagt, man könnte! Man könnte aber auch einfach sagen: Tyler Perry spielt einen deutlich jüngeren Alex Cross, der noch nicht so abgeklärt ist , wie es der Morgan-Freeman-Cross ist. Die Rolle, die Perry zu spielen hat, wäre von Freeman nicht so gut umgesetzt worden, und umgekehrt hätte Perry sicherlich in einem der anderen beiden Alex Cross-Filme nicht so gut ausgesehen.
Wir vergleichen im Endeffekt also Äpfel mit Birnen, wenn wir die Qualität des Films, wie es viele andere Kritiker getan haben, an dem Vergleich zwischen Perry und Freeman aufhängen würden. Selbst die gesamte Ausrichtung der Filme (einmal Psycho-Thriller mit sehr dichter Hintergrundgeschichte zum Miträtseln auf der einen Seite, auf der anderen Seite ein Action-geladener Thriller, bei dem es mehr um die Handlung an sich geht, die ziemlich klar und geradlinig gestrickt ist) ist unterschiedlich, warum also Vergleiche anstreben?
Wenn man schon vergleichen will, dann doch bitte im Film selbst, und da muss man ganz klar zugeben, dass Matthew Fox (bekannt aus der Serie Lost) sowohl Tyler Perry als auch den in einer Nebenrolle auftretenden Jean Reno mit Leichtigkeit an die Wand spielt. Warum das so ist? Das hat sicherlich mehrere Gründe. Zum einen hat sich Fox scheinbar dem Methode Acting verschrieben und sich für die Rolle des Auftragskillers fast schon hager gehungert und dabei hart trainiert, um wirklich nur wandelnde Muskelmasse zu sein, zum anderen hat er aber auch einen viel einfacheren, weil klarer definierten Charakter zu spielen. Den soziopathischen Auftragskiller mimt Fox dafür aber auch geradezu perfekt und trägt damit vorrangig zur spannenden Unterhaltung bei.
Wer auf einfache, geradlinige Thriller-Action steht, bei der das Rätselraten eher an zweiter Stelle steht und die Action wichtiger ist, der ist mit ALEX CROSS bestens bedient. Uns hat der Film jedenfalls positiv überrascht!