96 Hours – Taken 2

96 HOURS – TAKEN 2 setzt nicht direkt an den Nachfolger an, sondern lässt 1 ½ Jahre ins Land gezogen sein. Ach, ihr kennt den Vorgänger nicht? Das ist einerseits nicht ganz so schön, denn dann habt ihr einen actionreichen, guten Film verpasst. Andererseits ist dies für 96 HOURS – TAKEN 2 aber nicht ganz so entscheidend, denn obwohl die Handlung auf dem Vorgänger aufbaut, kommt man gegebenenfalls auch ohne Vorwissen aus.
Bryan Mills (Liam Neeson) ist ein ehemaliger CIA-Agent. Im ersten Teil wurde seine Tochter Kim (Maggie Grace) mehr oder weniger zufällig ausgewählt bei einem Paris-Urlaub mit ihrer Freundin zusammen entführt und sollte in Menschenhandelskreisen als Prostituierte veräußert werden. Innerhalb von wenigen Tagen ist es Mills gelungen, seine Tochter aufzuspüren und aus den Klauen der Verbrecher freizuschießen.
Jetzt, 1 ½ Jahre später, kriselt es in der Beziehung zwischen Kims Mutter (Famke Janssen) und ihrem neuen Freund, und so kommen sich Bryan und sie wieder etwas näher. Er lädt Frau und Tochter kurzerhand ein, ihn bei einem Besuch in der Türkei zu besuchen und gemeinsam Urlaub zu machen, was die beiden dann auch tun. Doch womit Bryan nicht gerechnet hat: die Angehörigen der getöteten Entführer haben Rache geschworen und sind ihnen auf der Spur. Es gelingt ihnen, Bryan und seine Frau zu entführen, doch der kann Kim noch rettende Anweisungen geben und sich auch später noch mit ihr in Verbindung setzen. Dieses Mal muss die Tochter den Vater raushauen (oder zumindest erst einmal helfend zur Seite stehen), damit die Familie diesmal wieder in Sicherheit sein kann. Eine spannende Schnitzeljagd durch Istanbul beginnt…
Regisseur Olivier Megaton landet hier eine kleine Überraschung, denn eigentlich hatte man erwartet, dass nach einem so großartigen ersten Teil eigentlich keine gelungene Fortsetzung möglich wäre. Zwar leidet der Film an ein paar kleineren (oder auch mal größeren) logischen Schwächen, dies tut der Spannung und der Action aber keinerlei Abbruch. Natürlich ist es fragwürdig, ob eine junge Frau in der Lage ist, unbehelligt mehrere Granaten von Häuserdächern werfen zu können, ohne dass die gesamte Polizei Istanbuls unterwegs wäre, aber was soll´s, hier war die Spannung vorrangig, um eine möglichst „intelligente“ Befreiung zu realisieren. Die drei Protagonisten zeigen schauspielerisch eine überzeugende Leistung, das Bild ist gestochen scharf, und der Surround Sound knallt überzeugend aus allen Richtungen.
96 HOURS – TAKEN 2 ist sicherlich kein Meisterwerk und auch kein absolutes Genre-Highlight, aber ein absolut solider, spannender Actionfilm, der mit seiner Veröffentlichung Mitte März einsam in diesem Sektor dasteht und somit ganz klar eine gute Wahl ist. Erwartet nicht allzu viel logisch schlüssige Handlung, aber mal ganz ehrlich: im Vergleich zu einem „The Expendables“ schneidet 96 HOURS – TAKEN 2 auch dabei sehr gut ab.