The man with the iron fists

Kaum, dass ich RZA in Californication Staffel 5 als “Samurai Apocalypse” bewundern durfte, überrascht er mich als Produzent und Titelfigur in THE MAN WITH THE IRON FISTS. Der Film ist eine augenzwinkernde Hommage an das Hong Kong-Kino der späten Siebziger, weiß aber durch viel Witz, Action und Charme extrem zu begeistern. Kein Wunder, dass sich niemand geringeres als Quentin Tarantino bereit erklärt hat, mit seinem Namen als Präsentator herzuhalten.
China, irgendwann im 19. Jahrhundert: Der Schmied (RZA) eines kleinen Dorfes ist ein Meister darin, ausgefallene Waffen zu erschaffen. Sein Ziel ist es, seine Freundin aus dem Bordell freizukaufen, um ein glücklicheres Leben mit ihr zu führen. Doch die Nachricht, dass ein Schatz der Regierung durch das Dorf transportiert werden soll, bringt einigen Ärger mit sich. Der Lion-Clan will den Goldtransport überfallen, und dafür brauchen sie vernünftige Waffen. Silver Lion, der neue Anführer, muss allerdings damit rechnen, dass X-Blade (Rick Yune) ihn zu stoppen versuchen wird, denn dessen Vater Gold Lion wurde unlängst von Silver Lion im Kampf um die Clan-Vorherrschaft getötet.
Dann erscheint Jack Knife (Kurt Russel), um sich den Goldschatz unter den Nagel zu reißen. Aber auch Madame Blossom (Lucy Liu), die Betreiberin eines Bordells, will nicht leer ausgehen. Die Situation eskaliert, als dem Schmied wegen seiner Starrsinnigkeit beide Arme abgehackt werden. Jack Knife kann dem Mann das Leben retten und verhilft ihm dazu, sich an seinen Peinigern zu rächen…

Neben der tollen Besetzung und der überdrehten, stark überzeichneten Handlung und Charaktere sind es dann auch die Kampf-Choreographien, die diesen Film zu etwas Besonderem machen. Wer die alten asiatischen Filme mochte, wird sich daran erfreuen, hier ein ähnliches Flair zu erleben, allerdings technisch weitaus besser ausgeführt. Mit einem Augenzwinkern wird hier asiatische Kampfkunst in Perfektion, aber auch in unnachgiebiger Brutalität gezeigt, denn THE MAN WITH THE IRON FISTS ist zu einem gewissen Teil auch ein Splatterfilm, der das FSK-18-Logo verdienter Maßen trägt, sicherlich nicht ganz so überzogen wie bei manch anderem Film, aber schon recht explizit. Wer bei Schwertkampfszenen gerne Blut spritzen sieht, wird jedenfalls seine Freude haben.
Eigentlich hatte ich eher einen Trash-Film erwartet, aber was RZA hier abliefert, ist absolut hohes Niveau, das sich ehrfürchtig vor frühen Meisterwerken verbeugt, dabei aber in absolut respektvoller Weise Ideen aufnimmt und auf eigene Ideen umzumünzen versteht. Eigentlich also ein klassischer Eastern, allerdings eben aus Hollywood…