HELL ON WHEELS ist die nächste richtig gute Serie, die AMC nach The Walking Dead auf die Menschheit loslässt. Statt in die Zombieapokalypse führt uns HELL ON WHEELS aber ins Amerika kurz nach Ende des Bürgerkriegs. Im Zentrum der Serie steht der ehemalige Südstaaten-Soldat Cullen Bohannon, der bei der transkontinentalen Eisenbahn anheuert, um Informationen über die Mörder seiner Frau zu erhalten und an diesen blutige Rache zu üben…
Es ist die Zeit nach dem Bürgerkrieg. Der ehemalige Farmer Bohannon (Anson Mount) hat auf der Seite der Südstaatenarmee gekämpft. Während des Krieges ist seine Frau zu Tode gekommen, und jetzt hat Bohannon nur noch ein Ziel: ihre Schänder finden und ihnen ihre gerechte Strafe zukommen zu lassen. Sein Weg führt ihn in die Stadt „Hell on wheels“, welches eigentlich die wandernde Unterkunft der Gleisarbeiter der Transkontinentalbahn ist. Hier heuert er an, um eine Arbeit zu haben und verdeckt seinen Spuren nachzugehen. Doch schon bald muss er erkennen, dass er sich nicht den Machtspielen von Thomas Durant (Colm Meaney) entziehen kann, für den mit dem zügigen Bau der Eisenbahnstrecke viel auf dem Spiel steht. Um für Recht und Ordnung unter der Gleisbettkolonne zu sorgen, hat er sich „den Schweden“ (Christopher Heyerdahl) eingestellt, der mit harter Hand als Scharfrichter agiert und unter den Arbeitern gefürchtet ist.
Abgesehen davon, dass der gesamte Trupp nur aus Gaunern und Ganoven zu bestehen scheint, ist natürlich auch Rassismus noch ein absolut akutes Thema, denn auch, wenn die Sklaven ganz offiziell befreit wurden, so hat sich dies noch nicht in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Natürlich dürfen auch Indianer in einer Westernserie nicht fehlen…
Was HELL ON WHEELS auszeichnet, sind nicht nur die tollen Kostüme und die glaubwürdige Kulisse, sondern vor allem die glaubwürdige Geschichte, in der der Wilde Westen nicht mehr als kitschiges Land bestehend aus Banditen und Sheriffs dargestellt wird. Hier sind jede Menge Halunken und Glücksritter unterwegs, hier geht es um Macht, um Gewalt, hier ist auch Sex ein Thema, kurz: die Leute von der Shiloh-Ranch würden sich hier wahrscheinlich nicht zu Hause fühlen.
Was ansonsten noch besonders hervorzuheben ist: HELL ON WHEELS kommt fast komplett ohne namenhafte Schauspieler aus, nichtsdestotrotz sind die erbrachten Leistungen absolut ebenbürtig zu anderen großen Serien, sodass man sicher sein kann, das eine oder andere Gesicht schon sehr bald auch in Hollywood-Streifen wiederzusehen. Wir sind gespannt, wie die Wild-West-Geschichte Rund um den Gleisbau weiter geht.
Die Episoden der ersten Staffel im Überblick:
01. Die Gleisbettkolonne; 02. Unmoralische Mathematik; 03. Eine neue Freiheit; 04. Geheimnisse; 05. Brot und Spiele; 06. Schwierige Verhandlungen; 07. Enthüllungen; 08. Entgleist; 09. Vergebung; 10. Der Gott des Chaos