Til Schweiger bringt mit seiner Produktionsfirma Barefoot Films den zweiten Teil von KOKOWÄÄH heraus. Natürlich wieder mit sich selbst in der Hauptrolle, seiner Tochter an seiner Seite, Matthias Schweighöfer hat eine Cameo-Rolle, und auch ansonsten sind ganz viele bekannte Gesichter aus dem ersten Teil mit von der Partie. Wir entsinnen uns: Kokowääh 1 war ein typischer „plötzlich-Vater“-Film, in dem Henry (Til Schweiger) erfährt, dass er eine Tochter mit dem Namen Magdalena hat, die bei einem One-Night-Stand gezeugt wurde. Die Geschichte setzte auf familientaugliche Unterhaltung, bei der viele der Gags allerdings schon aus anderen Filmen bekannt und vorhersehbar waren. Letztlich lebte der Streifen insbesondere von der Team-Leistung von Til und Emma Schweiger, und, soviel nehmen wir vorweg, das ist auch in KOKOWÄÄH 2 das, was den Film ausmacht.
Henry und seine Freundin Katharina (Jasmin Gerat) durchleben eine Krise. Um die Beziehung nicht weiter unter Dauerstress zu stellen und den beiden eine gemeinsame Zukunft zu sichern, zieht Katharina erst einmal aus, um sich ihrem Job widmen zu können, ohne stetig durch die scheinbare Unfähigkeit Henrys, sich um die einfachsten Haushaltsaufgaben zu kümmern, zusätzlich belastet zu werden. Damit aber bei Henry, Magdalena und dem gemeinsamen Baby Louis nicht das absolute Chaos ausbricht, wird kurzerhand Magdalenas Stiefvater Tristan (Samuel Finzi) in die Wohnung geholt, um dort für Ordnung zu sorgen. Dass das schief gehen muss, dürfte klar sein. Zu allem Überfluss findet Magdalena in dieser Situation auch noch ihre erste große Liebe, doch die scheint nichts Ernsthaftes von ihr wissen zu wollen…
Keine Frage, für sich betrachtet ist auch KOKOWÄÄH 2 ein lustiger, lockerer Film, der seine Stärken aus Situationskomik und dem gut funktionierenden Gespann „Schweiger Senior als liebenswerter Macho, Schweiger Junior als süße Tochter, und hübscher, emanzipierter Frau als Gegenpol, die Schweiger Senior immer wieder auf den Leim geht“ zieht. Das Problem daran:
Der Drops ist inzwischen schon mindestens dreimal erfolgreich gelutscht worden, nämlich in „Kokowääh“, in „Keinohrhasen“ und in „Zweiohrküken“. Sicherlich erwartet man das in gewisser Weise auch von einem romantischen Til Schweiger-Film, aber es sind entgegen anderen, immer wieder gut funktionierenden Altkonzepten, hier bereits klare Abnutzungserscheinungen erkennbar, wirklich frisch sind die Ideen nicht mehr, und auch die vielen Cameo-Auftritte von Leuten wie Matthias Schweighöfer, Arthur Abraham oder Stefan Kretzschmar können hier fast nur noch für „ach hier, guck mal“-Momente sorgen, nicht aber für wirkliche Überraschungen.
Wem besagte drei vorherigen Filme zugesagt haben, und wer von der Thematik nicht genug bekommen kann, der wird auch mit KOKOWÄÄH 2 seinen (bzw. wahrscheinlich vornehmlich ihren) Spaß haben. Wer schon beim Vorgänger nur noch müde lächeln konnte, der wird wahrscheinlich hier auf den großen Lacher vergeblich warten.