Filme über Nazi-Zombies sind ja nun nichts Neues mehr. Da muss man schon gewaltig in die Kreativ-Kiste greifen, um sich hier abheben zu können. Das ist Regisseur Richard Raaphorst mit FRANKENSTEINS ARMY in gewisser Weise auch gelungen. Der Haken: der Film hat zwar optisch ein paar wirkliche Hingucker der abscheulichen Art vorzuweisen, ansonsten aber eine Storyline, die auf ein Mini-Post-it gepasst hätte. Und auch schauspielerisch gibt es kaum etwas, das wirklich überzeugen würde.
In FRANKENSTEINS ARMY begleiten wir eine Handvoll russischer Soldaten, die an der Ostfront einen Funkspruch empfangen, in dem ein paar andere Soldaten um Hilfe rufen. Die Peilung führt den Trupp zu einem kleinen Kloster, wo sie schrecklich zugerichtete Menschen vorfinden, unter anderem auch Nonnen, alle auf einen Stapel gepackt und verbrannt. Natürlich will man herausfinden, was es mit diesem Kriegsgräuel auf sich hat, und infiltriert das Kloster. Doch was sie im Keller vorfinden, übersteigt nicht nur all ihre Erwartungen, sondern lässt sie bis ins tiefste Mark erschaudern. Hier scheint die Hölle losgebrochen zu sein…
Der Titel verrät schon vieles, das Cover der DVD den Rest: Dr. Frankenstein hat es geschafft, eine Kombination aus Mensch und Maschine zu einem furchtbaren Unleben zu erwecken. Die Monstren, die in FRANKENSTEINS ARMY gezeigt werden, sind die heimlichen Stars des Films, denn hier fühlt man sich an die Hellraiser-Filme erinnert: es muss schon ein ziemlich kranker Kopf sein, der sich das alles ausgedacht hat. Das besondere an den Figuren ist zudem, dass man sich nicht auf Computertechnik verlassen hat, sondern alle Monstren handgemacht wurden…
Kurzweiliger Splatter, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der (zumindest für Genre-Fans) vielversprechende Trailer zeigt leider quasi schon alles, was man an diesem Film sehen will, die restlichen Filmminuten sind in gewisser Weise nur „störendes Beiwerk“. Mehr Monster bzw. eine jeweils längere Verweildauer auf dem Bildschirm, eventuell noch etwas ausgeglichenere Scharmützel, eine Truppe, die nach Schwachstellen bei den Monstern sucht und sich nicht nur nach und nach abschlachten lässt, ein eher humoristischer Ansatz, vergleichbar mit Iron Sky… Es hätte viele Möglichkeiten gegeben, aus FRANKENSTEINS ARMY einen Film zu machen, der auch inhaltlich etwas interessanter geworden wäre. Die Figuren überzeugen in ihrer bizarren, kranken Art, der Rest des Films leider nicht wirklich…