Wie der Titel der neunzigsten Folge von JOHN SINCLAIR bereits verrät, ist Belphégor zurück (nach inzwischen 77 Folgen) aus der Mikrowelt. Doch damit greift Lübbe Audio schon fast ein wenig vor und verrät unserer Ansicht nach zu viel. Gut, wirklich Spoiler-frei sind Titel und Covermotiv der Folgen meistens nicht, aber gerade hier hätte ich mir etwas mehr Diskretion erhofft, zumal die Folge zunächst einmal aus einem kleinen Teil Detektiv-Arbeit besteht.
Denn Sinclair und sein Team werden nach Paris gerufen, weil ein Mann vor Sacre Coer vom Blitz getroffen und bei lebendigem Leib verbrennt. Ein Überwachungsvideo zeigt, dass es der Vater des Mädchens ist, das sie unlängst in Verbindung mit den großen Alten aus der Leichenstadt zu retten versucht hatten…
Was kann man großartig zum Inhalt dieser Folge sagen? Nun, Belphégor (gesprochen von Steffen Gräbner) kehrt zurück, um Izzi, den Höllenwurm, zu rufen, damit der dann die großen Alten erwecken kann. So oder so ähnlich. Natürlich hat die Mordliga, angeführt von Lady X a.k.a. Pamela Scott, andere Pläne, und will das Artefakt, mit dessen Hilfe man Izzi lenken kann, für sich gewinnen. Aber auch in der Mordliga scheint es Unstimmigkeiten zu geben, und so nach und nach zeigt sich diese Vereinigung als eher brüchiges Bündnis, bei dem langsam aber sicher das Kräftemessen beginnt. Zumindest ist klar ersichtlich, dass Lady X Vampiro del Mar, dem König der Vampire, einmal zu viel auf die Füße getreten ist, auch wenn sie offiziell die Mordliga anführt und er ihr somit Folge zu leisten hat. Sinclair und Suko fliegen jedenfalls nach Paris, und versuchen dort, die Spur Belphégors aufzunehmen, was ihnen letztlich auch gelingt und zu einem großen Showdown führt…
Genauso dünn, wie die Handlung hier gerade klingt, ist sie letztendlich auch schon fast. Die etwa 46 Minuten lange Folge (und damit kürzer als der sonstige Durchschnitt) befasst sich in vielen Dingen mit Rückblicken und Zusammenfassungen, die es dem Hörer (und vielleicht insbesondere dem Quereinsteiger) verständlich machen, worum es hier gerade geht. Belphégor, Izzi, die großen Alten…
Aber wir sind es von Mehrteilern dieser Serie auch gewohnt, dass die erste Folge zumeist eher einen aufbauenden Charakter besitzt, in dem die Spannung erst zum Schluss hin langsam aufgebaut wird, damit dann die zweite Folge richtig krachen kann. Hier gibt es zumindest zum Ende hin noch einmal satte Action, die für die Zeit davor ein wenig entschädigt.
In einer weiteren Rolle ist Martin Keßler als Kommissar Fleuvee zu hören, und natürlich die Stammsprecher der sonstigen Hauptrollen. Für die erste Hälfte dieser Doppelfolge fällt unser Urteil eher verhalten aus, aber das sagt nicht viel aus, denn mit Folge 91 mit dem Titel „Der Höllenwurm“ wird ganz bestimmt wieder das ganz große Kopfkino ausgepackt! Wir freuen uns drauf!