Mit VIKINGS hat Twentieth Century Fox ein Eisen im Feuer, das in erster Linie Freunde von Schlachtgetümmel in historischem Gewand ansprechen dürfte. Die Story handelt von Ragnar Lodbrok, der als einfacher Wikingerkrieger gegen die gewohnten Machtverhältnisse seines Stammes aufbegehrt, sich dadurch den Zorn seines Stammesfürsten zuzieht und letztlich von diesem mundtot gemacht werden soll. Doch Ragnar lässt sich scheinbar nicht so ohne weiteres aus dem Weg räumen…Ragnar Lodbrok (Travis Fimmel) ist es leid. Wie er nach dem Initiationsritus seines Sohnes erfährt, will der Stammesführer Jarl Haraldson (Gabriel Byrne) erneut den Küstenstreifen abklappern und dort Dörfer überfallen. Doch Ragnar strebt nach höherem. Schon lange will er den Seeweg gen Westen einschlagen, um dort Raubzüge zu starten, doch dieser Weg gilt als unpassierbar. Mithilfe eines einfachen Kompasses wagt Ragnar zusammen mit seinem Bruder Rollo (Clive Standen) den Schritt, eine Mannschaft und ein Boot zu beschaffen, um gegen den Befehl des Stammesführers trotzdem nach Westen zu segeln. In Floki (Gustaf Skarsgard) findet er den geeigneten Schiffsbauer, der sein Vorhaben unterstützt…
Ihr Vorhaben gelingt, und sie landen an der Küste Englands, wo sie das Kloster Lindisfarne plündern und den christlichen Mönch Athelstan (George Blagden) als Sklaven mitnehmen.
Zurück in ihrer Heimat, muss sich Ragnar vor Jarl Haraldson rechtfertigen. Der ist alles andere als glücklich über Ragnars Aufbegehren, muss allerdings die Schlappe einstecken, dass der Erfolg Ragnar Recht gibt. Von nun an hat er Ragnar im Auge und sucht nach einer Gelegenheit, um ihn sich vom Hals zu schaffen, doch Ragnars Ansehen steigt mit jedem Schritt, den er macht…
VIKINGS geht sehr brutal zur Sache und zeigt das Leben zur Zeit der Wikinger in ziemlich ungeschönten Bildern. Die Altersfreigabe ab 16 ist sicherlich mehr als gerechtfertigt, man hätte sogar über eine 18 nachdenken können. Obgleich die Geschichte an sich sehr spannend ist und die Besetzung sehr glaubwürdig getroffen wurde, gibt es zwei Dinge, die hier leicht negativ hängen geblieben sind: zum einen neigt VIKINGS dazu, in den einzelnen Folgen manches mal etwas zu stark auf die Bremse zu treten, wodurch die eine oder andere Länge entsteht, in der man das Gefühl hat, dass nicht wirklich etwas passiert ist. Zum anderen, leider nur für uns zutreffend, ist Mike Hoffmann, der Synchronsprecher von Rollo, in seiner Arbeit nicht sehr überzeugend und wirkt wie eben gerade von der Straße weg gecastet. Schauspielerisch nimmt man Clive Standen die Sachen ab, die er da vorträgt, seine Stimme will da aber gar nicht so mitziehen. Zum Glück ist dies aber auch der einzige Fehlgriff in diesem Bereich.
Wir sind gespannt, wie sich VIKINGS in der nächsten Staffel weiter entwickeln wird. Eine dritte Staffel ist ebenfalls bereits bestätigt. Man darf sich also noch auf einige Abenteuer mit den wilden Wikingern freuen. Wo „Das Blut der Wikinger“ die Geschichte aus der anderen Perspektive zeigte und dabei mehr oder weniger komplett versagt hat, wo „Walhalla Rising“ scheinbar sinnlos brutal ist, macht VIKINGS in unseren Augen vieles richtig, könnte aber insgesamt noch etwas mehr Tempo vertragen.