Mit Staffel drei findet die etwas andere Hörbuch-Serie PORTERVILLE ihr Ende. Aber wie kann man bei dieser Serie von „Ende“ sprechen, wo doch nicht einmal genau definiert ist, wo der Anfang ist? Vielmehr möchten wir davon sprechen, dass dem Hörbuch die letzten Teile hinzugefügt werden, die aus vielen kleinen Kapiteln, die nicht immer chronologisch angeordnet waren, eine komplette Geschichte formen wollen, an deren Grenzen wir letztendlich verstehen, worum alles ging. Ihr merkt schon, es ist nicht ganz so einfach, über diese Serie zu schreiben, aber wirklich verstehen kann man das sowieso erst, wenn man selbst die drei Staffeln gehört hat (und am besten im Vorfeld auch noch die Serie Darkside Park verinnerlicht hat, die ja irgendwie als Vorgeschichte dient).
Die letzten sechs Kapitel der Serie stammen erneut von mehreren Autoren und werden erneut von namhaften Synchronsprechern gelesen. Hier hat man weder Kosten noch Mühen gescheut, ein weiteres Merkmal, das die hohe Qualität von PORTERVILLE auszeichnet.
Folge 13 lautet „Die Ausgestoßenen“, stammt von Simon X. Rost und wird von Timmo Niesner gelesen. Folge 14 heißt „Die Akte Richthofen“, stammt von Hendrik Buchna und wird von Tobias Kluckert gelesen. Folge 15 ist von Raimon Weber, heißt „Im Garten der Schlangen“ und wird von Marius Clarén gelesen. Gerrit Schmidt-Foß liest die von John Beckmann geschriebene sechzehnte Folge „Zeichen des Zerfalls“, Oliver Rohrbeck leiht „Der Turm“ von Anette Strohmeyer in Folge 17 seine Stimme, und die abschließende letzte Folge 18 „Versuchung“ stammt erneut von Raimon Weber und wird von Manja Doering und Peter Flechtner gelesen.
Ihr wollt auch noch etwas zum Inhalt der Folgen erfahren? Wir wollen nicht allzu viel verraten. Natürlich dreht sich wieder alles um die Stadt Porterville, aber nun wird auch das Draußen erreicht. Und man ahnte es bereits: scheinbar stirbt man doch nicht sofort, wenn man ins Draußen gelangt. Aber merkwürdig ist hier doch einiges…
Es fällt nicht leicht, sich damit abzufinden, dass PORTERVILLE nun zu Ende sein soll. Eigentlich gibt es noch genug Fragen, die nicht hinreichend geklärt sind, dass man eine weitere Staffel rechtfertigen könnte, doch die Wahrscheinlichkeit hierfür ist sehr gering. Das, was „Twin Peaks“ wohl seinerzeit im Bereich der Fernsehserien war, nämlich ein Puzzle, verwirrend, nicht immer nachvollziehbar, das ist PORTERVILLE als Hörbuch-Serie: trotz all dieser Wirren genial, spannend, fesselnd und beeindruckend. Das Gesamtbild ist es letztendlich, das hier zählt, und das kann sich wirklich sehen (bzw. hören) lassen.
Über das Ende / die Auflösung kann man sicherlich letztendlich geteilter Meinung sein. Ob dies die hohen Erwartungen erfüllt, die so mancher an die gesamte Serie gestellt hat, ist eine Glaubensfrage. Wie gesagt: hier sollte man sich nicht mit solchen Kleinigkeiten befassen, sondern lieber das Gesamtbild betrachten.