„John Rambo hat viele große Schlachten in seinem Leben geschlagen – nun soll endlich Schluss sein. Zurückgezogen lebt der Kriegsveteran inzwischen auf einer abgelegenen Farm in Arizona. Doch der einstige Elitekämpfer kommt nicht zur Ruhe. Als die Enkelin seiner Haushälterin Maria verschleppt wird, begibt sich Rambo auf eine Rettungsmission jenseits der amerikanischen Grenze nach Mexiko. Schon bald sieht er sich dort einem der mächtigsten und skrupellosesten Drogenkartelle gegenüber. Die vielen Jahre im Kampf mögen Rambo gezeichnet haben, aber sie haben ihn nicht weniger gefährlich gemacht.“
Regie: Adrian Grunberg
Darsteller: Sylvester Stallone, Paz Vega, Sergio Peris-Mencheta, Adriana Barraza, Oscar Jaenada, u.v.m.
Fazit: Ich will ganz ehrlich sein: die ersten Minuten (etwa die erste Hälfte des Films) waren wirklich zäh, die Story ist von vornherein absehbar, es gibt völlig überflüssige Handlungsstränge. Die enge Bindung zwischen Rambo und Gabriela, der Enkelin seiner Haushälterin, wird nicht wirklich gut herausgestellt, wir nehmen diese einfach als gegeben hin. Dass sich ein Drogenkartell dem Risiko aussetzt, einen Zeugen am Leben zu lassen? Hm, fragwürdig, aber egal. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo Rambo nur noch Rache will, gefühlskalt, emotionslos für den Moment, um seinen Schmerz zu vergraben. Ja, das kaufen wir Sylvester Stallone wieder ab. Und dann kommt das Töten! Etwa zwanzig Minuten lang metzelt sich John Rambo durch eine Horde von Feinden, die Gewaltdarstellung sprengt jede Skala, und wäre dies auch nur in der ersten halben Stunde ab und an mal absehbar gewesen, würde dieser Film wahrscheinlich nicht mit FSK-18-Siegel im Handel liegen, sondern irgendwo im Giftschrank eingesperrt. Diese Tötungsorgie wirkt zum Ende hin fast absurd, man bekommt das Gefühl, dass da noch ein paar Gegner bzw. Fallen übrig waren, die noch ganz schnell in einer Aneinanderreihung von Szenen untergebracht werden mussten. Und dann, nach all dieser Übermacht und rohen Gewalt, lässt sich Rambo ganz zum Schluss doch noch anschießen, völlig unnötig, es wirkt geradezu, als ob er das beabsichtigt hätte…
Brutal und schonungslos sind diese letzten Minuten des Films, und wenn man es geschafft hätte, den emotionalen Bogen zu ziehen, so wäre dieser Rambo – Last Blood ein würdiger Abschluss der Reihe. So erkennen wir zumindest die Absicht dahinter, und denken uns, dass die Fans sicherlich voll auf ihre Kosten kommen werden, die Kritiker auf der anderen Seite aber genauso. Beide haben irgendwie Recht. Aber Fakt ist: der John Rambo, der in „First Blood“ eigentlich nur seine Ruhe haben wollte und von seinem Umfeld in eine Lage gedrängt wurde, in der er sich nur noch zur Wehr setzen konnte, den gibt es hier nicht mehr. Dieser John Rambo hat sich damit abgefunden, dass sein Leben ein einziges Morden ist, und dass er dazu auserwählt wurde, die mordende Hand zu sein, sei es fürs Vaterland, oder aber, um einfach nur Rache zu üben. Einen inneren Konflikt wie in Teil eins scheint dieser Rambo jedenfalls nicht mehr auszufechten…