„Als die Krahder ihren Raubzug beendeten, hatten sie unzählige Bewohner Andors verschleppt. Doch endlich waren die Helden von Andor zurückgekehrt und beschlossen, die Gefangenen zu befreien. Sogleich macht ihr euch in den Süden des Landes auf, um euer größtes Abenteuer zu bestehen. Jenseits des Grauen Gebirges erwarten euch hinterhältige Skelettkrieger, befehligt von riesenhaften Krahdern. Werdet ihr mit der Hilfe der vier magischen Schilde aus alter Zeit auch diese Legenden bestehen? Ihr seid… die letzte Hoffnung.
Erlebe in sieben fesselnden Legenden das große Finale der fantastischen Andor-Trilogie!“
Autor: Michael Menzel
Illustration: Michael Menzel
Grafik: Michaela Kienle
für 2-4 Spieler ab 10 Jahren
Dauer ca. 60-90 Minuten
Fazit: Auch der dritte (und letzte) Teil der Trilogie DIE LEGENDEN VON ANDOR bleibt seinem Spielprinzip absolut treu, und wieso sollte man an einer Sache, die nahezu perfekt läuft, auch nur eine Kleinigkeit ändern? Richtig, weil es sonst irgendwann ausgelutscht wäre, und entsprechend hat Michael Menzel sich auch Gedanken gemacht, wo er an den Stellschrauben noch etwas drehen kann und das Spiel mit einer Art „neuen Komponente“ verfeinert, ohne dass man es plötzlich mit einem komplett neuen Spiel zu tun hat.
Hier einfach nur auf neue Gegner zu bauen, wäre nur allzu billig gewesen, auch wenn er sich diese Chance natürlich ebenfalls nicht entgehen lässt: mit den Skeletten kommen Gegner, die sich nun in Richtung der Helden bewegen und sie dadurch verfolgen. Die wirkliche Neuerung ist aber die Einführung des Trosswagens, der eure bisherige Basis (also das Schloss) ersetzt und sich bewegt. Sollten die Skelette durch Zufall auf den Trosswagen stoßen, greifen sie diesen an.
Auf eine Beschreibung der Grundspielweise von DIE LEGENDEN VON ANDOR will ich an dieser Stelle verzichten, zumal es zwar theoretisch machbar ist, aber wenig sinnvoll, bei Teil 3 anzufangen. Die größte Stärke von der Andor-Reihe ist seine narrative Spielweise, und eine Geschichte liest man schließlich auch von Anfang bis Ende, und nicht erst ab dem letzten Drittel.
Der Spielkarton ist (wie gehabt) vollgestopft mit einer Unzahl von Markern, Würfeln, Pappfiguren mit Plastikfuß, Legendenkarten etc., hier hätte ich mir eine Einlage gewünscht, um die Sachen besser zu sortieren. Stattdessen sind aber reichlich Plastikbeutel beigepackt, um bestmöglich zu sortieren.
Was macht „Die letzte Hoffnung“ nun also besonders? Das Spiel ist noch einmal eine ganze Spur schwerer geworden, ihr werdet feststellen, dass gegnerische Kreaturen fast euer geringstes Problem sind, sondern dass ihr euch vielmehr darum sorgen müsst, dass ihr genug zu essen habt und eure Willensstärke nicht zu sehr sinkt, damit ihr genug Biss habt, um den Gefahren auf eurem Weg zu trotzen. Das kann mitunter schon ganz schön frustrieren, wenn man nach einer knappen Stunde Spielzeit daran scheitert, dass der Erzählermarker zu weit fortgeschritten ist. Andererseits motiviert das auch, beim nächsten Mal gezielter darauf zu achten, was man genau machen soll. Das als Tipp am Rand: DIE LEGENDEN VON ANDOR war schon immer ein Spiel, bei dem man sich keinen Gefallen getan hat, wenn man erstmal sämtliche Gefahren durch Gegner beseitigt hat, denn dadurch war meistens die Zeit schon so weit abgelaufen, dass die eigentlichen Missionsziele nicht mehr machbar waren.
DIE LEGENDEN VON ANDOR – DIE LETZTE HOFFNUNG ist ein würdiger Abschluss der Trilogie. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge schauen wir auf den Karton und freuen uns darauf, wenn wir irgendwann mal wieder nach Andor reisen in der Hoffnung, dass auch ein zweites Mal der Zauber beim Spielen aufkommt, den das Spiel zu versprühen weiß…