Midnight Tales – 33: Einsam an der Spitze (Contendo Media)

„Wir haben uns daran gewöhnt, alles mit den Regeln der Wissenschaft erklären zu können. Doch was, wenn diese Regeln versagen und wir uns vor dem Unerklärlichen nicht hinter dieser zerbrechlichen Sicherheit verstecken können? Sobald wir einer Welt gegenüberstehen, die nicht ganz der unseren entspricht, ist es Zeit, sich dem zu stellen, was uns anfallen könnte, wie ein Raubtier seine Beute.
MIDNIGHT TALES – Angst um Mitternacht

Zwei Mädchen. Ein gemeinsames Schicksal. Verschiedene Kulturen. Verschiedene Zeiten. Ihr Weg an die Spitze. Aufstieg oder Abgrund…was ist ihre Bestimmung?“

Regie: Christoph Piasecki
Buch: Julie Hoverson
Tess: Luisa Wietzorek
Teza: Luisa Wietzorek
Markie: Uta Dänekamp
Marque: Uta Dänekamp
Mutter: Susanna Clasen
Priester: Matthias Keller
Trainer: Matthias Keller
Arzt: Matthias Keller
Host: Peter Flechtner
Credits: Alex Bolte

Fazit: In der 33. Folge von Midnight Tales geht es um die Parallelität zwischen einer Kandidatin der Sendung „Ms Modern Teen Model“ und einer angehenden Priesterin im Tempel ihrer Gottheit, der Herrin des Korns. Beide werden von ihren Müttern in diese Rolle gedrängt, und eine anfängliche Euphorie wird jeweils überschattet durch die anders verlaufenden Schicksale ihrer Freundinnen, die auf andere Weise positiv sind und dadurch Sehnsüchte in den Mädchen wecken. Ebenfalls lastet der Erfolgsdruck auf ihnen, den die Mütter ausüben, so darf die eine keine Eiscreme mehr essen, weil der Wettbewerb kurz bevor steht, wird die andere die Hochzeit ihrer besten Freundin verpassen… Scheitern, Zweifel, das Gefühl, nicht gut genug zu sein, all dies plagt die beiden Mädchen. Vor allem Tess hadert mit ihrem Schicksal, und vor allem Tess´ Mutter ist es auch, die immer mehr Druck aufbaut und ihr immer mehr aufbürdet, sodass sie am Schluss selbst nicht mehr weiß, wer sie ist. Und so gabelt sich der Weg der beiden Mädchen zum Schluss drastisch, wenn auch nur von der emotionalen Seite, denn ihr Schicksal bleibt das Gleiche…

Der starke Hall, der in den „Traumsequenzen“ verwendet wird, gepaart mit den sphärischen Keyboard-Klängen, die dichte Klangteppiche weben, hat eine hypnotische Wirkung, sodass man sich schon stark konzentrieren muss, um nicht versehentlich „wegzuhören“, denn das Hörspiel hat nur eine sehr geringe Spannungskurve. Dabei die Aufmerksamkeitsspanne, die der stetige Wechsel der Szenerien erfordert, aufrecht zu erhalten, ist nicht immer leicht. Und in wie weit das alles unter den Subtitel der Serie „Angst um Mitternacht“ passt, sei auch mal dahin gestellt. Hätten die beiden nun noch eine Seelenwanderung in den jeweiligen Körper der anderen gemacht und gar nicht gewusst, wie ihnen geschieht, das wäre zumindest noch Mystery gewesen, so suche ich etwas nach dem roten Faden.