Zombie Teenz Evolution (Asmodee Germany / Scorpion Masque)

„Zombiehorden haben eure Stadt überrannt! Schließt euch mit euren Freunden zusammen, verjagt diese Kreaturen und sammelt die 4 Zutaten für das Gegenmittel gegen die Zombie-Plage!
Je öfter ihr spielt, desto mehr verändert sich das Spiel!
Öffnet 14 mysteriöse Umschläge und entdeckt neue Kräfte und Herausforderungen!
Erlebt ein Abenteuer voller Überraschungen!
Zombie Teenz ist die Fortsetzung von Zombie Kidz! Es sind zwei verschiedene Spiele: unabhängig, aber kombinierbar!“

von Annick Lobet
für 2-4 Spieler ab 8 Jahren
Dauer: ca. 20min

Fazit: ZOMBIE TEENZ EVOLUTION ist zu Recht auf der Vorschlagsliste zum Spiel des Jahres 2021 gelandet. Ebenfalls absolut richtig ist der Vermerk auf der Rückseite der Schachtel, dass das Spiel „in 2 Minuten erlernt“ ist. Denn das Spielprinzip ist zunächst total einfach: Das Spielbrett beinhaltet 13 Zonen: in der Mitte steht die Schule, in den Ecken stehen eine Spielhalle, ein Krankenhaus, ein FastFood-Laden sowie die Polizeiwache, und diese Bereiche sind jeweils durch zwei Zonen voneinander getrennt. Die Spieler starten in der Schule und müssen dorthin die vier Kisten bringen, die in den Eckgebäuden stehen. Die Kisten dürfen nur von einem Feld ins nächste geworfen werden, und es muss sich dort natürlich auch ein anderer Spieler befinden, der entsprechend fangen kann. Sind alle Kisten in der Schule, haben die Spieler gewonnen. Dabei hat jeder Spieler pro Runde nur zwei Züge zur Verfügung: bewegen, werfen oder angreifen.
Dem gegenüber stehen die Zombiehorden, die sich schlurfenden Schrittes von einem Feld ins nächste bewegen, wenn beim Zugstart des Spielers ihr Symbol gewürfelt wurde. Haben sie ihr Ziel erreicht, bevor sie unschädlich gemacht wurden, nehmen sie das Gebäude ein und bauen dort bis zum nächsten Zug ein Trampolin, mit dem sie von einem Gebäude ins nächste springen können. Sind alle vier Eckgebäude überrannt, ist das Spiel verloren.

Spoilerfreie Erstpartie: Geschafft, die Kisten sind wieder in der Schule, bevor alle vier Gebäude überrannt wurden…

Soweit, so simpel. Wären dies die einzigen Regeln, so müsste man schon ziemliches Würfelpech haben und absolut ungeschickt agieren, um das Spiel zu verlieren. Aber Ereigniskarten sorgen noch einmal für weitere Abwechslung, die einen Zug ganz schön durcheinander bringen können. Nichtsdestotrotz ist die erste Runde Zombie Teenz Evolution fast schon ein Spaziergang. Das ist von den Machern aber auch so beabsichtigt, denn mit jeder Partie sammelt man Fortschrittspunkte, die in Form von Stickern in das Begleitheft geklebt werden. Hat man bestimmte Meilensteine erreicht, werden die entsprechenden Umschläge geöffnet, und jetzt fängt der Spaß erst richtig an, denn darin enthalten sind zusätzliche Spielfiguren, neue und abgeänderte Regeln, Regelerweiterungen, neue Ereigniskarten, etc., die das Spiel nach und nach schwieriger machen, daher auch das „Evolution“ im Spielnamen.
Dieser Umstand ist Fluch und Segen zugleich: es erhöht natürlich den Spielspaß immens, wenn sich das Spiel im zunehmenden Verlauf verändert und immer spannender und vielseitiger wird, das motiviert zudem ungemein, es häufiger zu spielen. Der Legacy-Effekt ist aber auf der Kehrseite auch, dass man das Spiel, hat man es erst einmal durch, nur noch bedingt oft spielen wird und die Evolution nur einmalig durchlaufen werden kann. Habe ich also keine feste Gruppe, mit der ich regelmäßig spielen kann, ist das nur noch bedingt ideal. Man muss allerdings auch bedenken: ohne Berücksichtigung der Zusatzmissionen, einfach nur durch Spielen und ggf. Siegen, ist man bei mindestens 21 Partien, bevor man alle Umschläge geöffnet hat. Das muss man erst einmal mit einem anderen Brettspiel schaffen… Rechne ich dies dann wiederum in Spielstunden um (ca. 7-8 Stunden) und ziehe den Kaufpreis hinzu (tagesaktuell gerade beim großen A für schlappe 16.- Euro verfügbar), ist das ein ziemlich gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Da die Zombies nur darauf aus sind, die Gebäude für sich zu beanspruchen, und nicht etwa auf die Jagd nach Gehirnen gehen und die Spieler angreifen, kann ich die Altersempfehlung durchaus nachvollziehen. Die Zombies sind auch bei weitem nicht so schrecklich dargestellt, wie man es vielleicht vermuten würde, hier hat ggf. „Plants vs. Zombies“ ein wenig inspiriert. Uns hat Zombie Teenz Evolution überzeugt, und wir würden uns freuen, wenn es in der Reihe weiter geht. Nach Kidz und Teenz müsste ja noch Platz für Adultz sein, oder?