FUK! – Das System (Mannifest Games)

„FUK! steht für: frei und flexibel, universell und unkonventionell, kreativ und Kartenansicht. FUK! ist also ein freies, flexibles, unkonventionelles, Kreativität belohnendes und kartenbasiertes Universalrollenspielsystem.
Wenn ihr wissen wollt wie das funktioniert, dann lest diese unfassbar kurzen Regeln!
Alles was ihr benötigt sind 13 Karteikarten pro Spieler, eine Hand voll sechsseitige Würfel, ein wenig Kreativität und Kommunikationsbereitschaft, sowie 1-6 weitere Personen.
Das Beispielsetting von Unicorn PD ist auch schon in diesem tollen Buch dabei!
Passt… und es gibt auch tolle FUK! Charakterkartensets, die sind deutlich hübscher als klassische Karteikarten 😉 -Eure Jamie“

Von Johannes Burkhardt & Manfred Altenschmidt
Layout:Manfred Altenschmidt
60 Seiten A5 Hardcover

Fazit: Der Klappentext erklärt schon so ziemlich alles, was es zu FUK! zu erklären gibt. Das freie, universelle und kartenbasierte Regelwerk baut komplett auf der Idee auf, dass man mit ein paar Karteikarten alles abdecken kann, was man für ein Rollenspiel benötigt. Die grundsätzliche Basisidee dazu finde ich total klasse: Acht Eigenschaften (Stärke, Beweglichkeit, Konstitution, Charisma, Geschick, Intelligenz, Willenskraft, Wahrnehmung) bilden den Grundstock, daraus errechnen sich dann noch Gesundheit, Angriff, Fernkampf, Verteidigung, Spezialfertigkeit und Mana (letztere beiden nur, wenn man auch ein magiekundiger Charakter ist). Dieses ist die erste Karteikarte, die es zu füllen gilt.
Die anderen zwölf sind Fertigkeiten (z.B.: Fährten lesen: dein Charakter ist einmal Spurenleser gewesen), und jede Fertigkeit wird einer Eigenschaft zu sortiert. Keine Eigenschaft darf dadurch mehr als 4x gewählt werden. Mit einem Startwert von jeweils 1, ergeben sich nun daraus eure Charakter-Eigenschaftswerte zwischen 1 und 5.

Das Probensystem ist ähnlich simpel: Einer Probe werden jeweils zwei Eigenschaften zugeordnet, daraus ergibt sich die Anzahl der Würfel. Habt ihr zudem noch eine Fertigkeit, die eurer Meinung nach passt, gibt es hierfür noch Bonuswürfel. Jede gewürfelte fünf oder sechs ist ein Erfolg, der nun der Schwierigkeit der Probe gegenübergestellt wird, zwischen 0 für einfache Tätigkeit bis hin zu fünf für übermenschliche Aufgabe…

Das Regelwerk bietet des weiteren noch ein paar Vorschläge für Waffenboni in unterschiedlichen Settings, sowie ein komplettes Beispielsetting: das Unicorn Police Department. Spätestens hier merkt ihr, dass sich FUK! nicht jederzeit komplett ernst nimmt (was eigentlich beim Namen schon beginnt, der mutigen Farbwahl aus hellgrün und orange, sowie der ein oder anderen Zeichnung oder aber dem großartigen “absolut unnützen Diagramm“, das tatsächlich für das gesamte Spielsystem keinerlei Relevanz hat, aber eine komplette Seite im Regelwerk einnimmt.

Für wen ist FUK! die richtige Wahl? Dank seiner schnell erlernbaren Regeln, dem universellen Einsatz und der unkomplizierten Charakter-Erschaffung ist FUK! ein perfektes System für Oneshot-Abenteuer in den aberwitzigsten Settings. Wer einfach mal die absurdesten Aufgaben spielen möchte (ehrlich gesagt fällt mir kaum etwas aberwitzigeres als das Unicorn Police Department ein), kann hier sofort loslegen, ohne sich großartig Gedanken machen zu müssen, vorausgesetzt man möchte die Sache nicht allzu ernst nehmen. Denn dann gibt es sicherlich bessere Systeme, die deutlich detaillierter auf Regeln eingehen. Dafür sind diese Regelwerke dann aber auch immer nicht ganz so schnell für den Einstieg geeignet.

Wer keine Lust hat, dreizehn Karteikarten vor sich auf dem Tisch zu verteilen, kann sicherlich auch relativ unkompliziert für FUK! ein Charakterblatt erstellen bzw. demnächst auch einfach auf der Seite des Verlags herunterladen, wo alles auf einen Blick ersichtlich ist. Damit wäre die Gefahr auch relativiert, dass einem eine Fertigkeit am Ellenbogen kleben bleibt, während man sich nach seinem Getränk vorbeugt oder ähnliches. Wäre doch doof, wenn man bei der zweiten Sitzung plötzlich nur noch elf Fertigkeiten hätte, oder? Aktuell wird FUK übrigens auch ins Englische übersetzt, bald darf also international mittels 13 Karten gespielt werden…