Caine: 05: Rebellion

Zur Halbzeitpause von Caine wackelt und brodelt es an allen Ecken und Enden. Egal, wo man hinschaut, sowohl auf der Erde, auf Kyan´kor und auf Aramathos toben Kämpfe. Und jeweils mittendrin stecken die Protagonisten der Serie, wie sollte es auch sonst sein. Ein weiteres mal zeigt das Team von Lausch, dass sie in der Lage sind, bombastische Effekte, heftige Hintergrundmusik und Topsprecher in eine Waagschale zu werfen, die dann auf der anderen Seite durch eine hervorragende Idee und Story ausgeglichen wird. ‚Rebellion’ hebt sich nicht nur klar von jeder anderen Hörspielreihe ab, die mir bislang unter die Finger gekommen ist, sondern entzieht sich gänzlich einer speziellen Genre-Klassifizierung.

Caine und Torkaan sprechen vor dem Rat der Kyan´kor vor, um die Herrscher davon zu überzeugen, dass man gegen die Aganoi in den Krieg ziehen müsse. Zunächst ist die Stimmung erwartungsgemäß negativ und man will dem Träger des Penumbra nicht trauen, da er „nur“ ein Mensch ist, doch unter Einsatz der Amulettkräfte kann Caine das Blatt wenden.
Mit einer schlagkräftigen Truppe ziehen die beiden los in Richtung der Verbotenen Hallen, doch werden sie dort in einen Kampf gegen Spinnendämonen und Nebelgeister verwickelt, in dem es nur eine Lösung für einen Sieg gibt: Caine muss Kartaan wieder die Kontrolle übernehmen lassen…

Währenddessen befindet sich Sergant Killkenny auf Aramathos, dem Heimatplaneten der Aganoi, wo er als Mienenarbeiter zusammen mit vielen anderen Sklaven nach einer Gottheit der Aliens graben soll. Die unwirtlichen Arbeitsbedingungen verlangen den Sklaven das Äusserste ab, und so ist es kaum verwunderlich, dass sich Killkenny sofort mit Dhalarin, einer Kyan´kor-Sklavin, verbündet, als diese eine Revolution vorschlägt.

Auf der Erde hat indes Colin Drake eine Möglichkeit gefunden, wie er den Einmarsch der Aliens aufhalten kann: er will eine Atombombe unter San Francisco zünden. Dass hierdurch Kollateralschäden in Millionenhöhe auftreten würden, interessiert ihn bei seinem höheren Ziel, die Menschheit zu retten, eher weniger, doch seine Gefolgsleute sind hierbei anderer Meinung…

Neben diesen drei Haupthandlungssträngen erfahren wir in ein paar Rückblenden, die man erst relativ spät in den Gesamtzusammenhang einsortieren kann, wie Killkenny auf die Idee gekommen ist, einmal Polizist zu werden.
Eine weitere Neuerung ist der Wechsel der Begleitmusik: statt Mnemic dröhnt uns hier nun Limbogott aus den Boxen, die insgesamt stilistisch aber in etwa genauso gut zu dem Hörspiel passen wie zuvor Mnemic. Lediglich der Einsatz der Musik wirkt immer ein wenig erzwungen, als hätte man zur besseren Vorstellung der Band besonders viele kurze Songschnipsel einbauen wollen.
Neben Torsten Michaelis und Lutz Riedel als Caine bzw. Kartaan glänzt unter den Sprechern dieses mal in erster Linie Karl Schulz als Sergant Killkenny.

Professionell und mittlerweile schon extrem routiniert geht CAINE in die Halbzeit. Wenn es überhaupt einen Wermutstropfen zu diesem Hörspiel gibt, dann die Erkenntnis, dass man nun die Hälfte hinter sich hat und fortan dem Ende rasend schnell entgegensteuert. Zwar bietet ‚Rebellion’ in erster Linie Kampfhandlungs-Beschreibungen, doch da hier von mehreren Schauplätzen die Rede ist, kommt auch die Rahmenhandlung dabei keineswegs zu kurz! Fans der Serie werden begeistert sein, Quereinsteiger sollten aber bei Folge 1 beginnen!