Spiel mit der Angst

Dass Pierce Brosnan auch anders kann, als immer nur den guten Kerl zu mimen, beweist er eindrucksvoll in dem neuen Film ‚Spiel mit der Angst’. Zusammen mit Gerard Butler (den man zuletzt als kampftüchtigen König der Spartaner in 300 gesehen hat) und Maria Bello bietet er einen nervenaufreibenden Thriller, der bis zur allerletzten Minute spannend bleibt.

Neil und Abby Warner haben ein glückliches Familienleben zusammen mit ihrer Tochter, Neil ist im Beruf erfolgreich, Abby die perfekte Ehefrau und Mutter. Doch plötzlich bricht ihre Welt aus den Fugen, als ein Mann in ihrem Auto auftaucht und ihnen mitteilt, dass er ihre Tochter entführt habe und sie für vierundzwanzig Stunden nach seinen Bedingungen handeln werden, um ihre Tochter zu retten.
Was ist man bereit, in solch einer Situation zu opfern? Genau darum geht es im Film, Angst um sein eigenes Leben, das Leben der eigenen Familie sowie um Geld, Besitz und beruflichen Erfolg. Scheinbar sinn- und zwecklos scheinen die Forderungen des Entführers zu sein, ausser dass sie alle ein Ziel verfolgen: das Leben der Warners zur Hölle zu machen und alle Sicherheiten und Gewissheiten, die sie bislang hatten, Stück für Stück zu nehmen. Bereits mittellos und beruflich ruiniert steuert alles auf einen großen Showdown zu, doch es soll alles anders kommen, als man erwartet hat.

‚Spiel mit der Angst’ ist kein Film, bei dem es um große Bilder oder tolle Special Effects geht, und auch soundmäßig reicht ein mittlerer Standard völlig aus. Da ein Grossteil der Handlung nachts statt findet, ist das Bild in der Regel recht dunkel, dabei aber trotzdem gut erkennbar. Die Dunkelheit wird vielmehr als ein Stilmittel verwendet, denn man weiß nie so ganz genau, was als nächstes kommt, was um die Ecke lauern könnte, etc.
Viel entscheidender ist hier die Handlung sowie die schauspielerische Leistung der einzelnen Personen: Maria Bello als aufopferungsvolle Mutter, die bereit ist, alles für ihre Tochter aufzugeben, dem gegenüber gestellt Gerard Butler, der in seinem Charakter eigentlich von Erfolg begleitet wird und von daher eher bereit ist, gegen die Forderung aufzubegehren oder sich zur Wehr zu setzen, jedoch immer im letzten Augenblick aus Angst einen Rückzieher macht. Ein wenig blass bleibt überraschender Weise eine ganze Zeit lang Pierce Brosnan, dies wird allerdings auch dadurch bedingt, dass seine Rolle in dem Spiel erst ziemlich spät klar wird und seine Motive undurchsichtig sind.

‚Spiel mit der Angst’ ist ein wirklich spannender Thriller, der durch sein überraschendes Ende nochmals alles bis dahin passierte neu aufrollt und mit diesem Aha-Effekt wirklich gelungen herüberkommt.