Für immer Shrek

Noch ein SHREK? Das waren meine ersten Gedanken, als ich mitbekommen habe, dass der Oger ein viertes (und dieses mal wohl auch letztes) mal zunächst die Kinos, später dann die Heimkinos unsicher machen würde. Ist nicht eigentlich schon alles über den Oger gesagt worden? Haben wir nicht jede Pointe schon gesehen?
FÜR IMMER SHREK soll uns eines besseren belehren. Zwar kommt der Film nicht an die Klasse des ersten Teils ran, macht sich aber im Vergleich zu Teil 2 und 3 unglaublich gut und stellenweise zeigt er sich sogar etwas innovativ. Wie das kommt? Lest selbst.

Shrek fühlt sich domestiziert! Sein Alltag wird bestimmt durch die Aufgaben eines liebenden Familienvaters, der sich in erster Linie um seine Kinder kümmern muss, und der inzwischen für die menschlichen Bewohner zu einer Art Touristenattraktion verkommen ist. Zum einjährigen Geburtstag seiner Drillinge ist eine große Party geplant, zu der alle Freunde und Bekannte des Ogers kommen, doch die Feier endet in einem Desaster: Shrek platzt der Kragen! Er wünscht sich sehnlich sein altes Leben zurück, als er von den Menschen noch gefürchtet wurde und seine einzige Aufgabe die war, anderen Leuten einen Schreck einzujagen. Zu dumm, dass er in genau diesem Augenblick auf Rumpelstilzchen trifft, der mit ihm noch eine Rechnung offen hat, von der Shrek gar nichts weiß, denn: dadurch, dass er einst Fiona rettete, hat er Rumpelstilzchen um das Königreich Weit Weit Weg gebracht, welches Fionas Eltern ihm als Gegenleistung für die Rettung der Tochter angeboten hatten…

Wie alle Verträge von Rumpelstilzchen hat aber auch dieser hier einen bösen Haken, der im Endeffekt dazu führen könnte, dass Shreks Existenz einfach ausgelöscht werden würde… Und kaum, dass er sein Wunschleben für einen Tag zurückbekommt, stellt er fest, dass irgendetwas wirklich arg faul ist. Zwar ist er wieder der gefürchtete Oger, doch kennen ihn plötzlich alle seine Freunde nicht mehr, und auch Fiona will nichts von ihm wissen, geschweige denn, dass die beiden gemeinsame Kinder hätten. Lediglich Esel glaubt ihm nach kurzer Zeit und versucht, seinem Freund zu helfen, denn: es gibt immer eine Rücktrittsklausel aus den Verträgen von Rumpelstilzchen. Aber natürlich setzt der wiederum alles daran, Shrek von seinem Vorhaben abzuhalten…

Wirklich spannend, es geht um alles oder nichts. Der liebreizende Oger muss um alle seine Freundschaften kämpfen, muss Fionas Herz wieder für sich gewinnen, muss Esel davon überzeugen, dass er mit einem Drachen liiert ist, … Turbulent geht es definitiv im Film zu, und man hat mehrfach das Gefühl, dass die Macher am liebsten von jeder Figur aus dem Shrek-Universum Abschied nehmen wollen würden. Abgesehen davon, dass Prinz Charming dabei leider fehlt, führt dies aber auch dazu, dass das gesamte Geschehen etwas hektisch wirkt und manche Figuren, die man im Laufe der Filme lieb gewonnen hat, wirklich nur ein kurzes „Hallo, da bin ich“ von sich geben, und sofort wieder verschwinden…

Dreamworks geben sich in technischer Hinsicht, ebenso wie schon bei „Drachenzähmen leicht gemacht“, keinerlei Blöße! Jederzeit gestochen scharf, mit tollen Kontrasten und saftigen Farben, ist das Bild eine Augenweide! Klanglich gibt es wieder eine tolle Synchronisation, allen voran durch Sascha Hehn, viel wichtiger als die Technik ist aber die unerwartete Handlung, die vom bisherigen Schema deutlich abweicht und somit noch einmal neue Akzente setzt und dem großen Finale ein Überraschungsmoment einhaucht, was die Geschichte alles andere als vorhersehbar macht und dem Film neues Leben einhaucht, was man bei Teil 3 schon ein wenig vermisst hat… Für Fans des Ogers ist FÜR IMMER SHREK ein Pflichtkauf, wer beim dritten Teil ein wenig enttäuscht war, sollte dem grünen Unhold noch einmal eine Chance einräumen, schließlich ist es ja auch sein letzter Auftritt, versprochen!