Wenn es überhaupt etwas gibt, was an ‚Bring mir den Kopf von Asmodina’ richtig überraschend ist, dann die Tatsache, dass man sich für diese phänomenal gute Folge keine „runde Nummer“ aufgehoben hat, sondern mit Folge 62 herausbringt. Ansonsten ist hier alles auf gewohntem Spitzenniveau. Die abschließende Folge des Dreiteilers bestehend aus „Ich stieß das Tor zur Hölle auf“ und „Im Zentrum des Schreckens“ kann getrost als einziger Showdown bezeichnet werden, in dem es keinerlei Verschnaufpausen gibt und in der so viel passiert, dass es normalerweise wohl für zwei weitere Hörspiele gereicht hätte. Unglaublich gut und intensiv im Hörerlebnis!
Da ist es also, das große Gefecht zwischen Asmodina und der Mordliga. Mittendrin: John Sinclair, der Sohn des Lichts, der eigentlich gar nicht so gerne dabei wäre, denn: durch eine perfide Falle ist er in die Hölle geraten, in die Gefangenschaft von Asmodina, und die will seine Qualen ins Unendliche lang ziehen, statt ihn kurzerhand direkt umzubringen, wo sie die Gelegenheit dazu hat, denn: sein magisches Kreuz ist in den Händen von Solo Morasso, alias Dr. Tod. Asmodina will nun aber zunächst die vermeintlich geschwächte Mordliga mit ihren Todesengeln und den Echsendämonen des Spuks vernichten.
Erst jetzt zeigt sich endgültig, auf wessen Seite der Spuk steht, denn sobald Asmodina im Reich des Spuks angekommen ist, stellen sich die Echsendämonen gegen die Todesengel und versuchen, Asmodinas Gefolgschaft zu vernichten. Es kommt zu einem Gemetzel!
Während Sinclairs Team versucht, John irgendwie wieder ins Diesseits zu holen, muss dieser um sein Leben fürchten, auch wenn während des Angriffs seine Bewacher ausgeschaltet werden und er wieder frei kommt. Im Alleingang versucht er nun, einen Weg aus der Dimension des Spuks zu finden, doch dazu muss er einen Pakt mit den Todesengeln eingehen.
Parallel dazu kommt es zwischen Solo Morasso und Asmodina zum finalen Zusammentreffen, und die beiden versuchen, sich gegenseitig mit ihren jeweiligen Waffen umzubringen (Morasso hat neben dem Kreuz von Sinclair noch den magischen Bumerang sowie den Würfel des Unheils in seiner Macht, Asmodina hingegen besitzt nicht nur die Gabe, sich in eine Riesenschlange zu verwandeln, sondern hat auch den silbernen Nagel, den Sinclair dazu verwendet hat, um Dr. Tod bei seinem ersten Kampf mit ihm ins Jenseits zu schicken…
Ein weiteres Mal zeigt Oliver Döring sein enormes Geschick darin, Actionszenen auch in einem Hörspiel unglaublich plastisch zu schildern und mit Musik und Geräuschen so dramatisch zu inszenieren, dass man gar keine Bilder mehr benötigt, um die Szene vor Augen zu haben. Dass er sich ein weiteres Mal voll und ganz auf sein Sprecherteam verlassen kann, steht völlig außer Frage. Jedoch ist in dieser Folge nicht ein einzelner Sprecher, eine Handvoll Sprecher oder die Special Effects heimlicher Blick(bzw. Ohren)fang, sondern vielmehr die Geschichte an sich, die mit so vielen dramatischen Wendungen, überraschenden Momenten und für den weiteren Verlauf der Serie wichtigen Informationen gespickt ist, dass man hier besser zwei- bis dreimal hinhören sollte, bevor man wirklich alles erfasst hat. Über den Ausgang der Schlacht wollen wir nichts verraten, ebenso wenig, ob und wenn ja wie John aus dem Reich des Spuks entkommen kann. Viel Spaß und spannende Unterhaltung bei ‚Bring mir den Kopf von Asmodina’.