In der zweiten Folge der Serie MINDNAPPING dreht sich alles um ein Erbe! Die beiden ungleichen Brüder Richard (Martin May) und Brendan (Patrick Bach) Monroe müssen sich nach dem Tod ihres Vaters bei einem Notar eine Tonbandaufnahme anhören, auf der ihr Vater James Edward Monroe (Rüdiger Schulzki) ihnen mitteilt, was für elende Versager sie in seinen Augen sind. Zum krönenden Abschluss der Aufnahme erschießt sich ihr Vater, jedoch muss er wohl unglücklich getroffen haben, denn er leidet noch hörbar eine geraume Zeit.
Richard und Brendan beschließen, zusammen mit ihren Frauen Patricia (Christine Pappert) und Bonnie (Sylvie Nogler) unter der Führung vom ehemaligen Angestellten ihres Vaters, Linus Reed (Wolf Frass), eine kleine Reise an die wichtigen Plätze ihrer Kindheit, die sich allesamt auf den Ländereien ihres Vaters befinden, zu unternehmen und in Erinnerungen zu schwelgen. Doch je länger die Reise geht, umso verwirrender wird das für einen der beiden Brüder, der insgesamt sowieso eher der Labile der beiden ist. Überall meint er, Verbindungen zu seinem Vater zu sehen. Mal riecht er seinen Zigarrenrauch, dann meint er, seine Stimme zu hören, dann wieder denkt er, seinen Hund gehört zu haben…
Die Idee vom zweiten Teil stammt aus der Feder von Raimon Weber. Insgesamt sind einige der Storytwists, die man hier zu hören bekommt, nicht gerade überraschend, andere wiederum sind tatsächlich so nicht vorhersehbar gewesen. Die Regisseure Patrick Holtheuer und ebenfalls Raimon Weber machen einen sehr guten Job. Auch, wenn die Geschichte an sich nicht durchgängig fesselnd ist und sich im Mittelteil ein wenig zieht, läuft dennoch permanent das Kopfkino.
Die Leistung der Sprecher ist durchweg gut und lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Schon zu diesem frühen Stadium ist klar, dass MINDNAPPING eine unglaublich spannende Serie ist, der lediglich die fortlaufende Story, der klare rote Faden fehlt, der vielen Hörspiel-Zuhörern wichtig ist. Hier gibt es in sich abgeschlossene Geschichten, bei denen jedes mal wieder innerhalb kurzer Zeit die Charaktere vorgestellt werden müssen. Dadurch sind die Figuren nicht immer unbedingt tiefgründig, die Geschichten sind es dafür umso mehr.