Untote wie wir

UNTOTE WIE WIR ist mal wieder so ein Film, der mich darüber ins Grübeln versetzt, was ich genau davon halten soll. Dass es sich hierbei eher um eine Komödie handeln soll, ist klar. Wer also einen brutalen Zombiefilm erwartet, ist ganz klar fehl am Platz. Allerdings fehlt dem guten Stück für eine wirklich gelungene Komödie auch einfach stellenweise der Pepp. Gute Ansätze, allerdings auch ein paar Längen im Film.

Bart wird in einem Einsatz im Irak erschossen. Sein bester Kumpel Joey vertröstet Barts Freundin direkt nach der Trauerfeier (das nur am Rande erwähnt), und staunt nicht schlecht, als dann wenige Tage später nachts an seiner Tür klopft und Bart dort steht. Der ist aus seinem Sarg herausgekrabbelt und fühlt sich eigentlich gar nicht so tot, wie er eigentlich sein sollte. Bart ist ein Wiedergänger, also für Laien so eine Art Mischung aus Zombie und Vampir: während sein Körper durchaus Verfallserscheinungen aufweist, kann er klar denken, kann den Verfall zumindest teilweise durch das Trinken von Blut aufhalten und muss sich Tagsüber mit einem todesähnlichen Schlaf abfinden.
Nach dem ersten Schock und der Erkenntnis, dass kein Arzt Bart helfen können wird, kommen dann auch die ersten Ideen, wie man denn an Blut kommen könnte, und was sich mit der vermeintlichen Unsterblichkeit (außer natürlich durch eine Enthauptung während des Schlafs oder die Zerstörung des Gehirns) so alles anstellen lässt. Gemeinsam fangen sie an, bei bewaffneten Raubüberfällen zu intervenieren und geraten so ins Fadenkreuz des öffentlichen Interesses…

Regisseur D. Kerry Prior verliert leider regelmäßig den Fokus, wo er mit seinem Film eigentlich hin will. So passiert es, dass sich die stärksten Gags im Film leider alle wiederholen, zwischendurch immer mal wieder ein paar Längen entstehen, in denen so gut wie nichts passiert, was für die Handlung wichtig wäre oder in irgendeiner Form witzig ist. Zugute halten muss man natürlich, dass dafür gerade zum Schluss hin ein paar überraschende Wendungen geschehen, die so nicht direkt vorhersehbar waren und die Geschichte wieder ein wenig spannend halten. Hierbei wird das aber dann etwas zu schnell wieder abgehakt. Gerade in den beiden letzten Szenen hat man das Gefühl, dass Prior nicht genau wusste, wie er die Handlung beenden soll, und hat sich deswegen für eine relativ frei interpretierbare Version entschieden.
Chris Wylde und David Anders machen ihre Sache recht gut und tragen den Film zu weiten Teilen komplett allein. Da war es definitiv die richtige Entscheidung, zwei Gesichter zu nehmen, die zum einen recht charakteristisch sind, allerdings auch nicht schon in zigtausend anderen Filmen zu sehen waren.

UNTOTE WIE WIR ist weder ein Zombiefilm der Marke Romero, noch eine Komödie der Marke Zombieland, sondern bewegt sich irgendwo dazwischen, ohne von einem von beiden die gleiche Klasse zu erreichen. Für Genrefans sicherlich empfehlenswert, aber auch ein wenig trocken über die gesamte Spiellänge. Nach dem Abspann hat man zudem nicht das Gefühl, dass man diesen Film unbedingt irgendwann noch einmal schauen müsste…