Assassins Creed – Brotherhood (Xbox 360)

So sehr mich die Ankündigung von ASSASSIN´S CREED: BROTHERHOOD auch gefreut hat, mindestens genauso stark waren auch meine Befürchtungen, dass hier einfach nur ein Kuchen, der noch warm ist in immer kleinere Stückchen zerhackt wird, um noch mehr verkaufen zu können. Ist BROTHERHOOD tatsächlich ein „Assassin´s Creed 3“, oder lediglich ein etwas besseres Add-On und damit der Sellout schlechthin? Ich nehme es gerne vorweg: die Sorgen sind unbegründet, denn wo ASSASSIN´S CREED draufsteht, ist es auch drin.

Legen wir unser Hauptaugenmerk erst einmal auf den Kern des Spiels, die Einzelspieler-Kampagne. Was hat sich getan bei Ezio? Nun, damit ist schon eine der eigentlichen Fragen beantwortet: im Gegensatz zum Vorgängerteil wechselt nicht der Protagonist, sondern wir bleiben weiter bei Ezio Auditore da Firenze. Sein Kampf gegen den Templerorden wird dieses Mal in Rom geführt, welches erneut optisch ein Hochgenuss ist und einfach nur enorm Spaß macht. Wie der Titel schon vermuten lässt, seid ihr aber nicht alleine, wenn es um den Kampf gegen die hohen Herren geht. Die Bruderschaft der Assassinen steht euch mit Rat und Tat zur Seite, und, da ihr inzwischen nicht ganz unbedeutend seid, ihr habt zudem die Möglichkeit, neue Assassinen auszubilden und an wichtigen Punkten in der Stadt zu postieren, wo sie euch dann erwarten, um eure Befehle zu befolgen…
Ebenfalls ist man sich dabei treu geblieben, historische Figuren in die Geschichte mit einzuweben. Erneut werdet ihr auf Leonardo da Vinci treffen, aber auch andere Personen warten darauf, von euch entdeckt und kennen gelernt zu werden.
Um Rom wieder zu Ruhm und Ehre zu verhelfen, kann sich Ezio an der Stadtverschönerung beteiligen, natürlich nur durch klingende Münze. Nicht nur, dass das was fürs Auge ist: durch den Wiederaufbau steigt eure Gunst beim Volk und es besteht die Möglichkeit, zusätzliche Missionen frei zu schalten.

Steuerung, Grafik, Sound: hier ist man keine Experimente eingegangen und hat quasi aus dem Vorgängerteil 1:1 nachgebaut. Die Steuerung ist identisch (lediglich durch ein-zwei zusätzliche Möglichkeiten erweitert), die Grafik sieht gleichgut aus, der Sound und die Synchronisation lassen erneut keine Wünsche offen. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist weiterhin ein Knaller und wird euch eine ganze Zeit spannend unterhalten und fesseln.

Die eigentlich entscheidende Änderung ist aber: ASSASSIN´S CREED: BROTHERHOOD wartet mit einem Multiplayer-Modus auf! Leider kein kooperatives Spiel der Story (das wäre sicherlich ein echter Hit: Ezio und ein weiterer Assassin im Team unterwegs), dafür aber vier spannende Modi, die man in der Form noch nicht kennt, denn hier seid ihr nicht nur Jäger, sondern auch Gejagter, müsst euch unauffällig verhalten, aber dennoch aufmerksam eure Umgebung beobachten, um die anderen Spieler auszumachen… Eine Gratwanderung, die es in sich hat, zumal die Maps von insgesamt 17 unterschiedlichen Spielfiguren besiedelt sind, von denen jede ein feindlicher Spieler sein könnte. Am Besten ist es also, ihr geht direkt hinter den NPC´s hinterher, bleibt stehen, wenn sie stehen bleiben, und versucht so, selbst wie ein Nicht-Spieler-Charakter auszusehen. Durch gelungene Attentate oder eine gelungene Flucht vor einem Attentat erhaltet ihr Erfahrungspunkte, mit deren Hilfe ihr eure Figur mit besonderen Fähigkeiten oder anderen Extras aufwerten könnt. Dadurch bekommt das Spiel eine ganz besondere Dynamik und wird euch auch langfristig im Multiplayer vor die Konsole fesseln.

Mit dem Multiplayer-Modus setzt ASSASSIN´S CREED: BROTHERHOOOD noch einmal deutlich eins drauf, aber auch der Singleplayer kann sich absolut sehen lassen. Wer die ersten beiden Teile mochte, wird auch diesen lieben. Für den nächsten Ableger von ASSASSIN´S CREED erwarten wir dann aber wieder eine neue Hauptfigur und ein neues Setting.