Ich bin Batman! Der dunkle Ritter! Nicht übermenschlich, aber durchaus überlegen! Bereits in Batman – Arkham Asylum hatte man ein ziemlich gutes Gefühl im engen Fledermaus-Kostüm. Doch mit BATMAN – ARKHAM CITY wird dieses Gefühl noch einmal auf ein ungeahntes Level gehoben. Willkommen bei einem der düstersten Action-Adventure-Spiele aller Zeiten.
Gotham City soll frei von Verbrechern werden. Bürgermeister Quincy Sharp ist hier absolut bedingungslos in seinem Wunsch! Daher lässt er einen gesamten Stadtteil abriegeln und in einen Hochsicherheitstrakt verwandeln: Arkham City ist geboren. Sämtliche Insassen des Blackgate-Gefängnisses und der Arkham Heilanstalt werden nun deportiert und in ihren eigenen Sumpf geworfen, wo sie sich nach Meinung des Bürgermeisters gerne selbst das Leben zur Hölle machen können. So viele Schwerkriminelle auf einem Haufen können aber bekanntlich nicht gut gehen, vor allem nicht, weil als Aufseher Professor Hugo Strange verpflichtet wurde. Das Superhirn hat inzwischen die wahre Identität von Batman herausgefunden und lässt nun Bruce Wayne nach Arkham City entführen. Das ist die Eintrittskarte für Batman in den Sündenpfuhl.
In Arkham City herrschen anarchistische Zustände. Der Joker treibt sein Unwesen und versucht, sein Spiel mit Batman zu spielen, der Pinguin hat Mr. Freeze entführt und sich seiner Waffen bemächtigt, Harley Quinn will Batmans Tod, Victor Zsasz ist unterwegs, Two-Face, … Zum Glück befindet sich auch Catwoman in Arkham City, die zwar auch ihre ganz eigenen Motive hat, aber immerhin nicht am Tod der Fledermaus interessiert ist…
Erneut ist es die grandiose Geschichte von Paul Dini, die uns von der ersten Sekunde an fesselt. Erneut ist es das tolle Kampfsystem, bei dem ihr auch bei größeren Schurkenansammlungen einem Superhelden würdig zwischen den einzelnen Gegnern hin und her gleitet und sie mit Schlägen und Tritten malträtiert. Erneut sind es die hilfreichen Gadgets, die Batmans mangelnde Superheldenfähigkeiten ausgleichen und ihm dafür erlauben, mittels Rauchbomben zu verschwinden oder Baterangs zu schleudern, die die Gegner außer Gefecht setzen.
Gerade in den Bossfights zeigt sich dann die Stärke des Spiels, denn hier werdet ihr gefordert, aber nicht überfordert. Batman soll zwar spüren, dass er die Zwischengegner nicht so einfach bei Seite räumen kann, wie den typischen Straßenschläger, aber im Endeffekt soll er dennoch siegreich bleiben. Gelegentlich spielt ihr auch als Catwoman. Interessant dabei ist, dass sich das Spielprinzip identisch anfühlt, allerdings mit leichten Änderungen. Während die Katzendame deutlich eleganter und schneller ist, sind ihre Schläge dafür auch nicht ganz so hart, und ihre Nehmerqualitäten sind ebenfalls nicht gerade die besten.
Grafisch und klanglich ist BATMAN – ARKHAM CITY ein Fest. Die tolle Grafik aus dem Vorgänger kann noch einmal gesteigert werden, der Soundtrack, der dezent im Hintergrund läuft, weiß jederzeit der Situation angemessen zu überzeugen und die entsprechende Atmosphäre zu unterstützen. Selbst bei der Synchronisation gibt es eigentlich nichts, was man bemängeln könnte. Der dunkle Ritter wird wie auch im Kino von David Nathan gesprochen, und allein das reicht schon aus, um dem Titel in Bezug auf die Synchronisation das Prädikat wertvoll zu verleihen.
Im Prinzip hat sich am Nachfolger zu Arkham Asylum nur wenig geändert, aber dafür wurde genau an den richtigen Stellen angesetzt. Nicht ohne Grund war schon der Vorgänger in den höchsten Tönen gelobt worden, bei ARKHAM CITY sieht das nicht anders aus. Neben Uncharted 3, Modern Warfare 3 und dem neuesten Zelda-Abenteuer dürfte BATMAN – ARKHAM CITY zu den wichtigsten Spielen des Jahres 2011 zählen. Welches dieser Spiele man nun im Endeffekt bevorzugt, liegt definitiv im persönlichen Geschmack eines jeden, aber fest steht, dass, wer BATMAN – ARKHAM CITY nicht gespielt hat, ein wirklich durchweg in allen Bereichen sehr gutes Spiel verpasst hat, das zumindest an der perfekt-Marke kratzt. Rundum gelungen, vielen Dank!