Blood Stone 007 (Playstation 3)

007 ist wieder unterwegs. Wie wir aus dem Kino bereits wissen, dreht es sich bei BLOOD STONE um… Moment mal, da war doch gar kein Film!?! Wie bereits in der Besprechung zu ‚Golden Eye’ für die Wii erwähnt, sind die finanziellen Mittel für einen neuen Bondfilm gerade nicht vorhanden, weswegen man die Marke im Videospielmarkt am Leben hält. BLOOD STONE ist eine neue Geschichte, die auf keiner Filmvorlage beruht, allerdings sehr gut zu einer Vorlage für einen Film werden könnte, denn Spannung und Esprit des Superagenten werden gut eingefangen.

Wen wundert das auch, stammt die Idee zum Inhalt des Spiels doch von Bruce Feirstein, der auch schon an „Die Welt ist nicht genug“ und „Golden Eye“ mitgeschrieben hat. Zudem wurden, ähnlich wie schon in ‚Ein Quantum Trost’, Daniel Craig und Judi Dench digital implementiert, sowie dieses Mal die Sängerin Joss Stone, die nicht nur als neues Bondgirl ihre reizenden Kurven zur Verfügung stellt, sondern auch den für das Spiel gewählten Bondsong „I´ll take it all“ zusammen mit Dave Stewart (Eurythmics) produziert hat.

Soviel zum Bond-Feeling! Aber was ist mit dem Videospiel-Feeling? Im direkten Vergleich zu ‚Ein Quantum Trost’ liegt die größte Veränderung wohl darin, dass wir 007 ab sofort nur noch in der Verfolgerperspektive sehen, statt in den Shooter-Passagen in die Egoperspektive zu wechseln. Ansonsten schießt es sich aber mindestens genauso einfach wie im Vorgänger durch die Level. Die KD (künstliche Dummheit) funktioniert perfekt: eure Gegner rennen auf euch zu und fangen irgendwann an zu schießen. Natürlich nur vorausgesetzt, dass ihr sie nicht vorher erledigt. Wenn ihr mit dem Zielpunkt grob in deren Richtung haltet, reicht das für einen Schuss aus der Hüfte meistens vollends aus, wer ganz sicher gehen will, wechselt über die Linke Schultertaste auf einen Anvisier-Modus, bei dem das Fadenkreuz nun starr auf dem Gegner hängen bleibt und ihr eigentlich immer Kopfschüsse hinzaubert. Alternativ könnt ihr auch auf die Leute, die euch zu nahe sind, zulaufen und sie per Knopfdruck in einer kurzen Nahkampf-Animation auf die Bretter schicken. Den Fokus-Modus, den ihr auf diese Art freischaltet, und mit dem ihr bis zu drei Gegner gleichzeitig erledigen könnt, werdet ihr im Spielverlauf eigentlich nicht benötigen.

Für Abwechslung sorgen die Verfolgungsjagden, die ihr zu Land und zu Wasser in teilweise halsbrecherischer Geschwindigkeit abhalten müsst. Die Skripts, die euch hier erwarten, sind filmreif, genau so soll es sein.

Noch ein Punkt, der zum viel zu einfachen Gameplay beiträgt, ist das Bond-Smartphone, mit dem euch nicht nur das Hauptziel inkl. Entfernung angezeigt wird, sondern quasi jeder einzelne Wegpunkt, wie ihr dorthin gelangt, Waffen, besondere Objekte, und sogar die Position von Gegnern und deren Bewaffnung. Diese Ansicht verschwindet allerdings (ich bin geneigt, „zum Glück“ zu schreiben, denn so ist es viel zu einfach), wenn ihr getroffen werdet, stürzt, oder selbst zur Waffe greift. Bei schnellen Bewegungen verwischt das Bild lediglich, und bleibt ihr kurz stehen, normalisiert sich eure Sicht wieder…

Der Multiplayer-Modus könnte noch ein paar zusätzliche Spieler vertragen, ansonsten gibt es aber dort die Möglichkeit, mit weitern 15 Spielern in gegnerischen Teams Genre-typische Aufgaben zu bewältigen…

BLOOD STONE 007 fängt zwar das Bond-Feeling sehr gut ein, ist aber ansonsten in der heutigen Actionshooter-Landschaft gerade einmal optisches Mittelmaß (abgesehen von den Umgebungsgrafiken in den Videosequenzen, die sind wirklich hübsch). Die Steuerung funktioniert einwandfrei, das Gameplay ist aber insgesamt zu einfach und richtet sich definitiv eher an Shooter-Anfänger. Die werden mit dem Titel storymäßig aber durchaus ihren Spaß haben, denn darin liegt auch die Stärke von James Bond-Filmen: es ist immer bis zum Schluss spannend, und so ist es auch hier.