Katamari Forever (Playstation 3)

Eine kleine Kugel durch vielseitige Level zu rollen, die dabei Teile der Umgebung aufnimmt, immer größer wird und später sogar die Größe eines Sterns erreicht… Das klingt eigentlich ganz lustig, oder? Das war auch mein erster Gedanke, bis ich dann das Spiel selbst in der Hand hielt und meine ersten Gehversuche, nein, Rollversuche auf der Konsole startete…

So etwas wie KATAMARI FOREVER kann es eigentlich nur aus dem Land geben, das auch für Takeshis Castle bekannt ist. Die Geschichte des Spiels (die man sich, ganz salopp gesagt, auch hätte sparen können und dem Spiel damit noch mehr Sinnfreiheit verliehen hätte) lautet wie folgt: Prinz Kosmos hat beim Spielen versehentlich einen dunklen Planeten aus seiner Umlaufbahn geworfen, der nun zu allem Unglück den König des Kosmos am Kopf trifft und diesen ins Koma verfrachtet. All seine Erinnerungen sind dahin. Verzweifelt baut der Prinz nun einen Roboterkönig, der die Aufgaben des Königs übernehmen soll. Was anfänglich auch recht gut aussieht, erweist sich schnell als verheerend, denn eine Fehlfunktion führt dazu, dass der Roboter alle Sterne zerstört. Nun muss der Prinz neue Sterne zurechtrollen.

Die Geschichte des Spiels wird in Teletubby-kompatiblen bewegten Bildern mit Sprechblasen erzählt, alles komplett in englisch. Von nun an gilt es also, Kugeln in einer bestimmten Größe zusammenzurollen, die dabei auch noch ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen und, bedingt durch ihre Zusammensetzung, unterschiedliche Punkte ergeben, die bei der Schlussbewertung über euren Erfolg entscheiden. Ihr steuert also den kleinen Prinzen, der wiederum eine Kugel vor sich her schiebt, die immer größer wird, je weiter ihr sie über irgendwelche anhänglichen Teile gerollt habt. Anfangs könnt ihr nur kleine Teile aufnehmen, je größer die Kugel dann wird, desto größer dürfen auch die Teile sein, die ihr überrollt und dabei integriert. Natürlich habt ihr für die einzelnen Level nur begrenzt Zeit, um die Kugeln auf eine vorgegebene Mindestgröße zu bringen, sonst wäre wohl jegliches Spielvergnügen dahin.
Die Steuerung ist anfänglich etwas hakelig, wird aber mit der Zeit eingängiger und verständlicher. Erfreulich: die Sixaxis-Funktion eures Controllers wird mal wieder in Anspruch genommen. Damit der Prinz mitsamt Kugel springt, müsst ihr den Controller in die Höhe reißen. Nicht sonderlich anspruchsvoll, aber immerhin mal wieder irgendeine Rechtfertigung der sonst leider immer seltener verwendeten Technik.

Der Sound des Spiels ist gewöhnungsbedürftig. Der Titel wurde mit USK 0 bewertet, und gleiches dürfte auch für die musikalische Untermalung gelten: für Kleinkinder ungefährlich, aber: testet die Prüfstelle auch die Tauglichkeit für Erwachsene? Auf Dauer ist dieses Gedudel einfach nur anstrengend.

Auch grafisch ist die Cellshading-Optik nicht mehr ganz das, was man sich von modernen Konsolen verspricht. Auch die Animationen sind nicht gerade sonderlich flüssig, sodass auch hier der Eindruck bleibt, man hätte sich nicht wirklich viel Mühe bei der Umsetzung gegeben.

Sicherlich ist KATAMARI FOREVER eher ein Titel, der für Kleinkinder konzipiert wurde, da jedoch stelle ich mir die Frage, welche Eltern ihren Nachwuchs mit Konsolenspielen beschäftigen wollen, wo es doch so tolle Dinge wie Fisher Prize etc. gibt, die man obendrein noch anfassen und ansabbern kann? Wenn Junior dann aber in den Controller speichelt, gibt es bestimmt den Popo voll… Irgendwie will sich mir das Konzept für dieses Spiel nicht erschließen: als jugendlicher bzw. erwachsener ist man von der Story und dem Gameplay unterfordert, allen, denen das noch was gibt, ist der Zugriff auf eine Konsole wie die PS3 normalerweise untersagt.

Wer trotz der genannten Kritikpunkte denkt, KATAMARI FOREVER könnte ein Spiel für ihn oder sie sein, sollte vorab unbedingt die Demo herunterladen und austesten, ob das Spielprinzip wirklich dauerhaft Spaß macht.