Da ist es wieder: das dynamische Duo! Nach dem riesigen Kinoerfolg von „The Dark Knight“ ist es eigentlich nicht gerade überraschend, dass man sich sofort auf ein Konsolenspiel zu Batman eingeschossen hat. LEGO BATMAN ist aber keineswegs eine Filmadaption, sondern spielt lediglich mit der Thematik um den Superhelden und seinen Freund Robin sowie die vielen skurrilen Schurken aus Gotham City. Was einen ansonsten noch bei LEGO BATMAN erwartet, und warum der Fledermausmann im eigentlichen Sinn kein Superheld ist, erfahrt ihr hier.
Gehen wir gleich zum offensichtlichen Teil über: wie definieren sich Superhelden eigentlich? Sie führen in der Regel ein offizielles Leben in der Öffentlichkeit unter ihrem bürgerlichen Namen, werden von niemandem erkannt, nur weil sie sich eine Brille aufsetzen oder aber gerade kein albernes Kostüm anhaben. Unter ihrem Superheldenpseudonym retten sie dann Menschen, ganze Städte, die Welt, das Universum, was halt gerade ansteht, mit Hilfe ihrer Superkräfte, die sie auf unterschiedliche Weise erhalten haben.
Und genau hier unterscheidet sich Superman von den anderen bekannten Helden: er hat gar keine Superkräfte! Statt dessen ist er lediglich sehr gut ausgestattet mit allen möglichen Werkzeugen und non-letalen Waffen sowie immer wieder neuen, verbesserten Fahrzeugen. Aber auch die Schurken in Gotham City streben in der Regel andere Ziele an, als es die Gegenspieler anderer Helden tun. Soviel zum Hintergrundwissen rund um Gotham City.
Die Umsetzung des Flattermanns und seines besten Kumpels ins Legoland passt ganz hervorragend. Der typische Legospiele-Humor, den wir schon aus den Umsetzungen für Star Wars oder Indiana Jones kennen, fügt sich perfekt in das bunte Bild des gebotenen Szenarios. Dabei sind es gerade die Schurken, die als Legofiguren das Herz ganz schnell erobern, wohingegen gerade Batman ein wenig klobig wirkt. Bei den üblichen Schlägereien, die neben Rätsellösen und aus Einzelteilen etwas zusammenbauen einen Großteil des Spiels ausmachen, wartet man förmlich auf die aus der alten Batman-Serie bekannten Cartoon-Sprechblasen mit „Tschonk“ oder „Swooosh“, die bleiben allerdings aus. Das wäre vielleicht noch eine Optimierung für z.B. die Levelboss-Kämpfe gewesen, um hier noch eine Steigerung einzubringen. Denn die erweisen sich als eher unspektakulär, da die Herren Oberfieslinge lediglich etwas mehr vertragen als andere Gegner, ansonsten aber nach dem gleichen Prinzip klein zu kriegen sind. Belohnt wird man dann mit einer Filmzwischensequenz, die ebenfalls mit einer gehörigen Portion Slapstick aufwarten kann. Gleiches gilt im übrigen auch für die Filmsequenzen, die man zum Levelstart erhält.
Das Gameplay ist wie gehabt. Man rennt herum, sammelt Legosteine, haut alles kurz und klein, was geht, und ab und zu muss man auch mal einen Schalter umlegen oder zunächst eine Plattform zusammenbauen, um weiterzukommen, gelegentlich schmeißt ihr mal mit dem Baterang um euch. Dann gilt es auch noch, kurz den Grips einzuschalten und aus dem gegebenen Umfeld die richtigen Schlüsse zu ziehen, damit es im Level weitergeht. Ab und an kommt einem ein Endgegner in die Quere. Das Schlüsselelement für LEGO BATMAN sind die unterschiedlichen Anzüge, die unsere Gesetzeshüter (bzw. Schurken, aber dazu gleich mehr) unterwegs finden. Mit ihrer Hilfe können sie ganz erstaunliche Sachen machen, z.B. Bomben legen, in der Luft umher gleiten, bestimmte Technologien steuern oder mittels Magnetfüße an metallischen Wänden hochgehen. Ohne diese Anzüge lassen sich manche Rätsel gar nicht lösen.
Wie eben bereits angedeutet, könnt ihr nicht nur Batman und Robin spielen, sondern auch mal in die Schuhe vom Joker und Konsorten schlüpfen. Dann gilt es natürlich, Gotham City unsicher zu machen oder Tresore zu leeren etc. Das Spiel ist ansonsten in drei separate Akte mit vielen Unterkapiteln unterteilt, zudem könnt ihr in der Bathöhle auch noch die freigespielten Kostüme begutachten, Screenshots betrachten etc.
Die Grafik des Spiels ist vergleichbar mit Indiana Jones Lego. Mit einer großartigen Entwicklung durfte man sicherlich auch nicht wirklich rechnen, zumal die Spielgrafik den Anforderung völlig genüge tut und auch auf anderen Konsolen vorzeigbar sein soll. Der Sound bietet das bekannte Gedudel und Konsonanten-Dialoge, deren Inhalt man aber recht gut an Mimik und Gestik erkennen kann, also auch hier nichts Besonderes (wenn man von der Originalmusik von Batman absieht).
Fazit: langsam aber sicher ist der „Knuffig“-Bonus für Legoadaptionen aufgebraucht. Natürlich ist für das jeweilige Szenario immer ein anderer Fankreis zu gewinnen, aber es droht die Gefahr, dass sich das Spielprinzip allzu fest fährt. Was kommt wohl als nächstes? Der Herr der Steine, äh, Ringe – Lego? StarTrek-Lego? Die Simpsons-Lego? Wir sind uns nicht ganz sicher, ob wir das noch wissen wollen. Bislang hatten die Macher auf jeden Fall eine gute Nase für interessante Settings, beim nächsten Teil wäre dann aber auch eine neue Steuerungsvariante toll (und wenn es nur eine zusätzliche Tastenbelegung ist).