Lego Rock Band (Playstation 3)

Eigentlich war es absehbar, dass man irgendwann versuchen würde, aus dem Lego-Hype in Videospielen noch mehr Kapital zu schlagen als ohnehin schon, und so ist die Verknüpfung zwischen Lego und Rock Band zu LEGO ROCK BAND kaum überraschend. Ob und in wie weit dieses Konzept funktioniert, erfahrt ihr hier.

Grundsätzlich hat man von beiden Spielen die wichtigsten Elemente einfach übernommen: aus den Legospielen verwendet man die Figuren und Optik, insbesondere in den Zwischensequenzen und der Hintergrundanimation im eigentlichen Spiel erkennbar. Der Humor, der für die Legospiele so typisch ist, kommt auch hier nicht zu kurz (z.B. wirbelt ein Kraken beim Bandcasting derartig wild auf den Kesseln, dass alle begeistert dreinschauen, bis der Blick der Jury auf ein Schild gerichtet wird, auf dem ein „Kraken verboten“-Zeichen zu erkennen ist).

Das eigentliche Spielprinzip ist aus Rock Band übernommen, mit den obligatorischen Noten, die auf dem Notenhighway angerauscht kommen, um im richtigen Moment angespielt zu werden. Hierbei ist der einzige Unterschied, dass statt Notensymbolen hier farbige Legosteine entgegenrollen, was aber ansonsten keine Vor- oder Nachteile mit sich zieht.
Durch erfolgreich gespielte Songs erhaltet ihr Fans und Steine, mit denen ihr neue Outfits für eure Plastikkameraden ergattern könnt.

Wie auch bei Rock Band, gibt es ein paar Stars, die sich als Lego-Alter-Ego (tolles Wort) die Ehre geben, einer der ersten, der euch hierbei auf dem Bildschirm etwas vorrocken wird, ist Freddy Mercury.

Insgesamt fällt die eher ruhige Musik auf, die relativ wenig Rock, dafür umso mehr Pop aufbietet. Hierzu passt dann auch der insgesamt etwas leichtere Schwierigkeitsgrad (inklusive der zusätzlichen Schwierigkeitsstufe „sehr leicht“ und der Tatsache, dass keine Auftritte mehr abgebrochen werden). LEGO ROCK BAND richtet sich also primär an Musikspiel-Einsteiger.

Ob alleine oder im Multiplayer, ein wirkliches Bandfeeling wie bei Rock Band oder Guitar Hero will sich bei mir aufgrund der Legostein-Optik nicht einstellen. Zwar ist das alles ganz liebreizend dargestellt, ist meiner Ansicht nach aber eher störend, um sich völlig auf das Spiel einzulassen. Wo beim „richtigen“ Musikspiel Grafik und Hintergrund mit der Zeit nahezu verschwinden und man selbst gedanklich auf der Bühne steht, mutiert dieses Konzept hier leider zum gefürchteten Reaktionsspiel „drück die farbige Taste, wenn der farbige Stein ankommt“. Vielleicht liegt die mangelnde Begeisterung auch an der recht soften Trackliste, egal wie: für mich funktioniert Rock Band ohne Lego einfach besser. Wer dennoch nicht genug vom Prinzip bekommen kann, folgende Songs erwarten euch hier:

David Bowie “Let’s Dance”, Elton John “Crocodile Rock”, Europe “The Final Countdown”, Everlife “Real Wild Child”, Foo Fighters “Breakout”, Good Charlotte “Girls & Boys”, The Hives “Tick Tick Boom!”, Iggy Pop “The Passenger”, Incubus “Dig”, Jackson 5 “I Want You Back”, Jimi Hendrix “Fire”,
Kaiser Chiefs “Ruby”, Katrina & The Waves “Walking on Sunshine”, The Kooks “Naïve”, KoRn “Word Up!”, KT Tunstall “Suddenly I See”, Lostprophets “Rooftops”, P!NK “So What”, The Police “Every Little Thing She Does Is Magic”, The Primitives “Crash”, Queen “We Are The Champions” & “We Will Rock You”, Rascal Flatts “Life is a Highway”, Ray Parker Jr. “Ghostbusters”, Razorlight “Stumble and Fall”,
Spin Doctors, “Two Princes”, Spinal Tap “Short & Sweet”, Steve Harly “Make Me Smile”, Sum 41 “In Too Deep”, Supergrass “Grace”, Tom Petty “Free Fallin”, T-Rex “Ride a White Swan”, Vampire Weekend, “A-Punk”, We the Kings “Check Yes Juliet”, The Zutons “Valerie”