Lollipop Chainsaw (Playstation 3)

Suda 51! Typisch! Der Macher hinter „No more heroes“ bleibt seinem Stil unbedingt treu. Statt aber mit einem Laserschwert als Auftragskiller in der Rangliste nach oben zu streben, seid ihr diesmal in einem ganz anderen Outfit unterwegs. Amerikanischer geht es wohl kaum: ihr seid ein blondes, unschuldiges Teenager-Mädchen, das gerade seinen 18. Geburtstag feiert. Juliet Starling ist natürlich die Schönheit der Highschool, Cheerleaderin und angehende Ballkönigin auch. Und natürlich ist sie mit dem Captain des Football-Teams zusammen. Aber Juliet hat ein Geheimnis. Viel Spaß beim abgefahrenen LOLLIPOP CHAINSAW.
Am Tag, an dem Juliets Freund erstmals ihre Eltern kennen lernen soll, bricht eine Zombie-Epidemie an der San Romero High aus (ja, die Anspielung an Zombiefilm-Regisseur ist kein Zufall). Die sexy Cheerleaderin hat damit aber eigentlich kein Problem, denn neben ihrer süßen, naiven Art hat sie noch ein Geheimnis: sie entstammt einer Familie von Zombiejägern, weswegen sie nicht nur äußerst wehrhaft ist (mit Kettensäge im Gepäck), sondern auch diverse magische Rituale kennt. Als dann die bessere Hälfte von Zombies angefressen wird, rettet sie kurzerhand seinen Kopf, um ihn nicht an die Untoten zu verlieren.
LOLLIPOP CHAINSAW ist Action, Arcadespaß, Hack´n´Slay und Style in einem. Hier werden quitschbunte Lollies als „Medipacks“ verwendet, natürlich ist die Kettensäge in pink, und wenn Juliet ihre Special Moves auspackt, entspringen ihren Angriffen hübsche Regenbögen. Fröhliche, bunte, schrille Welt trifft auf Zombies? Ja, wer aber denkt, dass damit der „Abgefahren“-Grad schon am Maximum wäre, der irrt. Die End- und Zwischengegner sind unter anderem Juliets ehemalige Lehrer, und sie wollen Juliet mit Mathetests und ähnlichem Quälen. Doch das ist erst der Anfang, denn gefährliche Zombie-Rock-Lords wollen Juliet ein Ende machen. Witzige Mini-Spiele im Spiel lockern das ganze Geschehen auf, denn diese Kritik muss sich LOLLIPOP CHAINSAW gefallen lassen: auf Dauer ist das „normale“ Spielgeschehen, das alles andere als normal ist, doch sehr eintönig.
Mit dem sehr subtilen Humor trifft LOLLIPO CHAINSAW genau den richtigen Nerv. Platt, aber irgendwie auch urkomisch, da man mit vielen Dingen einfach nicht rechnet. Manche Sachen sind einfach zu aberwitzig, um eigentlich tatsächlich in einem Videospiel eingebaut zu werden, zum Beispiel das „Tanzen“ an der Stange, um möglichst effektiv viele Zombies zu töten, oder aber allein schon die Tatsache, dass Regenbögen und Herzen hervor sprießen, wenn ein Zombie seinen Kopf verliert.
Grafik und Sound (abgesehen vom äußerst gelungenen, weil ebenfalls total kitschigen Soundtrack) bewegen sich leider nur im oberen Mittelmaß, und auch die Steuerung ist nicht das non plus ultra. Die Geschichte, bzw. der Humor hinter der Geschichte und die Art, wie das Spiel inszeniert wurde, machen aber einiges wieder wett.
Wer bereits mit Spielen wie „No more heroes“ Kontakt hatte, der weiß in etwa, auf was er sich hierbei einlässt. Ein sehr kreatives, skurriles, absurdes Spiel, das gerade deswegen so gut gefällt und lediglich in der technischen Ausführung noch etwas mehr Liebe zum Detail hätte vertragen können. Alles in allem aber extrem spaßig und daher empfehlenswert!