Medieval Moves (Playstation 3)

Endlich mal Schwertschwingen, so wie man es sich auch genau vorstellt. Mit MEDIEVAL MOVES erscheint das erste PS3 Move-Spiel, bei dem ihr wirklich das Gefühl habt, volle Kontrolle über den Move-Controller zu haben, und bei dem wirklich jede Bewegung haargenau wiedergegeben und erkannt wird. Dazu kommt noch, dass das Spiel eine durchaus witzige Story vorzuweisen hat. Kann ja eigentlich nur ein Hit sein, oder?

Prinz Edmund hat ein schweres Schicksal. Sein Vater spricht als Geist aus einem Amulett zu ihm, und der böse Zauberer Morgrimm bedroht das Schloss, weil er einen magischen Stein besitzen will. Als rechtmäßiger Erbe wollt ihr den Klunker natürlich in Sicherheit bringen, werdet aber von Morgrimm dabei erwischt, und der bringt euch kurzerhand um. Zu eurem Glück birgt das Amulett einen Schutzzauber, sodass ihr nicht vollständig tot seid, sondern eure Seele und eure Gesinnung beibehaltet, ganz im Gegensatz zu den restlichen Untertanen. Was ihr mit denen allerdings fortan gemein habt: ihr alle musstet euer irdisches Leben aufgeben und wandelt nun als untote Skelette durch die Gegend. Aus Edmund wurde Deadmund. Jetzt wollt ihr nicht nur das Amulett zurück (denn es ist der einzige Schutz gegen den Zauberer), sondern natürlich auch den magischen Stein und die Herrschaft über euer Königreich, eure Gefolgsleute wieder so, wie sie waren, etc. Volles Programm für einen jungen untoten Prinzen, der mit seiner Rettungsaktion ganz alleine gegen ein Heer von Skelettkriegern steht.

Mit dem Move-Cotroller steuert ihr in diesem Rail-Hack´n´Slay nicht nur den Schwertarm von Deadmund, sondern auch seinen Schildarm. Ebenfalls könnt ihr von eurer Schulter Pfeil und Bogen holen und schießen, eine Harpunenpistole einsetzen, um höher gelegene Orte zu erreichen (Batman lässt grüßen), schmeißt Wurfsterne in der Gegend herum oder nehmt einen kräftigen Schluck Milch, das Heilelixir in MEDIEVAL MOVES, denn Milch ist bekanntlich gut für die Knochen.

Die Steuerung funktioniert wie bereits eingangs erwähnt hervorragend. Nicht nur die Richtung eurer Schläge wird genauestens erkannt, sondern auch die Intensität, was dazu führt, dass ihr nach einiger Zeit schnell merkt, wie sehr das Spiel auch ohne reales Schwertgewicht in der Hand langsam in die Arme geht. Die Grafik ist im Comicstil gehalten und leidet ein wenig unter schwachen Details und armseligen Texturen, im Stil des Spiels ist dies allerdings völlig in Ordnung und lediglich im Vergleich zu hochwertigen Blockbuster-Titeln ein Jammern wert.
Die Geschichte wird in Cartoon-Zwischensequenzen erzählt. Nett gemacht, aber hier hätte man schon ganz gerne bewegte Bilder gehabt. Nunja, so wirkt es ein wenig so, als würde jemand aus einem alten Märchenbuch vorlesen.

Der einzig wirklich greifbare Kritikpunkt ist, dass sich das Spielprinzip schon nach wenigen Minuten stetig wiederholt. Immer neue Gegnerwellen laufen auf euch zu oder verschanzen sich hinter Kisten und Strohballen, nur um von euch umgehauen oder erschossen zu werden. Dann rennt Deadmund ein paar Schritte, um dort die nächsten Gegner zu erledigen. Zwischendurch gibt es immer mal wieder kleinere oder größere Bossfights, die deutlich mehr Geschick von euch erfordern als der Standard-Skelettkrieger, der auf euch zurennt und schon nach wenigen Schlägen in seine Einzelteile zerfällt.

Deadmund und MEDIEVAL MOVES überzeugt durch ein gelungenes Steuerungskonzept und eine witzige Geschichte, kann in Sachen Dauermotivation allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass man hier nur ein etwas besseres Moorhuhn-Schießen veranstaltet…