Mortal Kombat vs DC Universe (Playstation 3)

Schon ab der ersten Vorab-Pressemeldung war die Spannung spürbar: MORTAL KOMBAT VS DC UNIVERSE?!? Wie soll das denn zusammenpassen, wie sollen die gänzlich unterschiedlichen Geschichten miteinander verstrickt werden, und wie stellen sich die Macher die Handlung vor? Wir haben dem Spiel auf den Zahn gefühlt und können nun sagen: es passt!

Die grundsätzliche Intention der Macher dürfte eigentlich klar sein: ein weiteres MORTAL KOMBAT, bei dem wir wieder auf die gleichen Figuren treffen, die wieder die gleichen Zwiste austragen und die gleichen Fehden verfolgen, wäre recht überflüssig. Sich nur auf eine Person zu beschränken wäre zwar auch eine Möglichkeit, allerdings auch schwer umsetzbar. Also peppt man das Geschehen auf, indem man völlig neue Charaktere einbringt, die nicht nur wie Zusatzfiguren aus der MORTAL KOMBAT-Welt wirken, sondern schon von sich aus einen eigenständigen Charakter haben und für etwas stehen. Die Superhelden aus dem DC-Kader bieten sich da quasi an.

Nicht nur deswegen, weil es abgesehen von Batman und Superman in letzter Zeit keine Filmadaptionen gegeben hat, die man dann in einem anderen Videospiel verbraten hätte, sondern vielmehr auch deswegen, weil die Fähigkeiten der einzelnen Figuren sich perfekt in das Gefilde des Spiels einfügen. Was allerdings unweigerlich zu einem Zwiespalt führen musste: wie passen die ansonsten so braven Helden und die Fatality Moves am Ende eines Gefechtes zusammen? Auch hierzu gab es eine Pressemeldung, die allerdings schockte eher: MORTAL KOMBAT VS DC UNIVERSE strebte die FSK 16 an und würde dafür auf Fatalities verzichten.

Entwarnung: es gibt sie, trotz FSK 16. Und auch ansonsten ist vieles beim Alten geblieben. Die bekannten Figuren aus MORTAL KOMBAT und die ebenfalls bekannten, für das Spiel aber neuen Figuren aus den DC Comics, steuern sich intuitiv, die gängigen Special Moves sind auch recht schnell erlernt, und was man den Superhelden an Tricks beigebracht hat, passt sowohl zu den jeweiligen Figuren, als auch ins Spielgeschehen. Wer vermutet, dass MORTAL KOMBAT VS DC UNIVERSE ein Paradies für ButtonMasher wäre, der irrt. Ohne das richtige Timing seht ihr selbst im einfachen Modus gegen die CPU recht schnell kein Land mehr und müsst euch anstrengen, den Sieg davonzutragen. Nicht nur das Timing sowie die Beherrschung der Tricks ist entscheidend, sondern auch die Wahl der Mittel. Kommt man bei manchen Gegnern recht gut mit Würfen und Tritten voran, muss bei anderen mit vielen Tricks gearbeitet werden, andere lassen sich nur über geschickte Konter besiegen. Auch die Frage, wann man den sich mit der Zeit auffüllenden Rage-Modus einsetzt, kann über Sieg oder Niederlage entscheiden. Als zusätzliche Spielerei wurden die Modi „Test your might“ und „Freefall“ in die Kampfsequenzen eingebaut, bei denen es gilt, punktgenau die richtige Taste zu drücken, um einen größtmöglichen Schaden zu erwirken. Spektakulär fallen die Kontrahenten viele Meter tief nach unten und bearbeiten sich im Flug, um dann mit mörderischer Wucht auf der nächsten Ebene einzuschlagen, oder aber es geht mit aller Kraft gleich durch mehrere Wände eines Gebäudes hindurch.

Der Storymodus kann entweder auf Seiten der MORTAL KOMBAT – Charaktere gespielt werden, oder aber auf Seiten der DC UNIVERSE – Superhelden. Entsprechend ist die Story leicht abgewandelt, grundsätzlich haben beide aber den gleichen Hintergrundgedanken.

Abgesehen von diesem Storymodus, der die Action durch kurze animierte Filmsequenzen unterbricht und da dann die Geschichte erzählt, ist MORTAL KOMBAT VS DC UNIVERSE ein gefälliges Beat´em up – Arcadespiel, das mit netten Animationen der Special Moves und den geliebten Fatalities punktet. Die Geschichte, die das Spiel erzählt, stammt aus der Feder von Ed Boon (Mortal Kombat) und den Comic-Autoren Jimmy Palmiotti und Justin Gray. Somit liefert das Spiel sogar ein wenig authentisches Flair und nicht nur eine namensrechtliche Marketingstrategie.
Die Steuerung der Spielfiguren ist schnell erlernt, auch wenn man schon eine kurze Einarbeitungszeit benötigt, um mit den unterschiedlichen Figuren optimal klar zu kommen. Grafisch sind die Kampfszenen völlig in Ordnung und bieten besonders bei den Specials ein nettes Bild, dafür sind die Videosequenzen eher Mittelmaß. Der Sound des Spiels ist satt und kräftig, ich hätte mir allerdings ein wenig mehr musikalische Untermalung gewünscht.

MORTAL KOMBAT VS DC UNIVERSE erfüllt alle Erwartungen, die man daran gestellt hat. Die Einbindung von Superman, Batman, Wonder Woman und Co. ist gut gelungen und wirkt nicht gekünstelt, die Figuren bieten des weiteren auch ähnlich gute Spezialfähigkeiten, die sich das Spiel zu Nutzen macht. Eine wirkliche Neuerung ist dies natürlich nicht, und wer schon andere Teile von MORTAL KOMBAT sein Eigen nennt, der wird sich sicherlich gut überlegen müssen, ob die zusätzlichen Features den Neukauf rechtfertigen. Spaß macht das Geprügel mit tödlichem Ausgang allemal!