EA Sports verwöhnt uns jedes Jahr aufs Neue mit den aktualisierten Ausgaben ihrer Dauerbrenner, allen voran Fifa und NHL. Zumeist halten sich die Änderungen im Rahmen, jedoch ist ein stetiger Verbesserungsprozess zu erkennen. So auch 2010, wo uns die Version NHL 11 vorgelegt wird! Wir haben uns die Schutzklamotten angezogen und den virtuellen Hockeyschläger für euch geschwungen, um zu schauen, in wie weit der Realismus vorangeschritten ist…
Fangen wir moderat an: grafisch ist alles im Lot. Wie schon zu NHL 10, ist auch die neue Version sehr hübsch anzuschauen, holprige Animationen und Bewegungsabläufe gehören definitiv der Vergangenheit an. Leider kenne ich die Originalgesichter der NHL-Akteure nicht, deswegen ist es schwierig, hierüber ein Urteil zu bilden, jedenfalls wirken die Gesichter im Spiel allesamt authentisch.
Auch klanglich hat sich nicht sonderlich viel getan. Die Geräusche im Spiel sind gut gemischt, das Publikum reagiert auf die Action auf dem Eis, die Hintergrundmusik ist stimmig. Wer hier etwas auszusetzen hat, dem ist wahrscheinlich nicht mehr zu helfen.
Vom Umfang her wurde wieder geklotzt statt gekleckert, dieses mal ist auch die Deutsche Eishockey Liga komplett implementiert.
Wenden wir uns also langsam dem eigentlich Wichtigen zu, nämlich dem Gameplay, den Spielmodi etc.
NHL 11 macht einfach nur Spaß. Im Vergleich zum Vorgänger wurde noch einmal ein wenig an der Puck-Physik geschraubt, sodass ihr mehr oder weniger absolute Kontrolle habt. Durch kleine Feinheiten wie brechende Schläger könnt ihr euch aber auch auf die eine oder andere Überraschung gefasst machen. Das insgesamt etwas geringere Tempo des Spiels macht die Situation auf dem Eis noch ein wenig taktischer und weniger Arcade-lastig. Hinzu kommt eine verbesserte KI, die euch regelmäßig den Spaß verderben wird.
Auch am Karriere-Modus als Einzelspieler wurde gefeilt, ebenso wie an einem Ligasystem für Online-Spiele.
NHL 11 bietet quasi alles, was NHL 10 schon konnte, nur eben alles ein wenig hübscher, schöner, besser (aber auch im Spielablauf etwas langsamer). Ein Pflichtkauf? Für Fans der Eishokey-Serie sicherlich. Wer bereits NHL 10 sein Eigen nennt und nur gelegentlich zum Controller greift, um den virtuellen Hockeystock zu schwingen, für den lohnt sich die Neuanschaffung sicherlich nicht, denn so gravierend sind die Änderungen nicht. Neueinsteiger stehen vor der Qual der Wahl: up to date sein, oder etwas Geld sparen und den Vorgänger kaufen? Hier empfiehlt sich, falls machbar, eine kurze Testrunde auf beiden Versionen, und schon solltet ihr wissen, was für euch die bessere Wahl ist: realistischer, oder eben etwas schneller und Arcade-lastiger!?! Im Rahmen eines Jahres-Updates hat EA jedenfalls alles richtig gemacht und kann sich jetzt schon Gedanken darüber machen, wie man das im Folgejahr noch einmal optimieren will…