Bei ORCS MUST DIE springt ihr in die Rolle eines Zauberlehrlings, der es gar nicht abwarten kann, die Position seines Meisters zu übernehmen. Und da dieser auch sehr schnell dahin siecht, seid ihr plötzlich für das Schicksal der Welt verantwortlich: Orks greifen magische Spalten an, die unbedingt verteidigt werden müssen. Und zwischen den einfallenden Horden und diesen magischen Spalten steht lediglich eure Klinge, eure Armbrust, sowie die von euch vorher herbei beschworenen Fallen, von denen ihr im Laufe des Spiels immer neue erlernt.
Da euch aber anfänglich nur begrenzt Punkte zum erschaffen von Fallen zur Verfügung stehen, ist hier geschicktes Taktieren gefragt. Durch die Dezimierung der Angreifer gibt es neue Punkte, die ihr für neue Fallen einsetzen könnt.
In der Regel verläuft ein Level also folgendermaßen: ihr kundschaftet die Karte aus, schaut, wo die Gegner hervorbrechen werden und wohin sie zu gelangen versuchen, überlegt, mit welchen Mitteln ihr wohl die Gegner optimal bekämpfen könnt (z.B. Teergruben, Speerfallen, Pfeilfallen, Katapulte, Explosionsfässer, etc.), positioniert eure Fallen und stellt euch dann für die Verteidigung auf, entweder zunächst im Fernkampf mit der Armbrust oder direkt an der Eingangspforte mit dem Schwert.
Der Humor des Spiels sortiert sich irgendwo zwischen Overlord und Brütal Legend. Die Figuren sind bewusst im Comic-Stil gestaltet und wirken dadurch eher witzig als bedrohlich, der große Held wirkt auf seine eigene Art ein wenig dümmlich, hier will man nichts wirklich ernst nehmen. Grafisch macht das alles einen recht ordentlichen Eindruck, wirkt mit seiner Farbgebung auf jeden Fall aber kräftig und ausdrucksstark. Die Hintergrundmusik im Spiel kann auf die Dauer ein wenig nerven, insgesamt ist ORCS MUST DIE für ein Downloadspiel aber sowohl Hingucker als auch Hinhörer.
Die Fallen, die ihr einsetzen könnt, sind jeweils um eine Stufe steigerbar. Hier hätte man sich durchaus noch etwas mehr Stufen wünschen können, das ist allerdings nur Jammern auf hohem Niveau. Dafür gibt es dann ab ca. der Hälfte des Spiels die Möglichkeit, eine Helferin einzusetzen, die entweder eure Fallen verstärkt, oder aber eure Angriffsstärke.
Zugegeben: ORCS MUST DIE ist in erster Linie etwas fürs kurzweilige Spiel, denn hat man erst einmal drei-vier Level durchgespielt, schleicht sich Monotonie ein. Die immer wieder neuen Level (insgesamt gibt es 24 Karten, die ihr besucht) und die neu verfügbaren Zaubersprüche sorgen aber dafür, dass ihr bald wieder reinschnuppern wollt, um zu erfahren, wie es weiter geht. ORCS MUST DIE ist seine 1200 Arcade-Punkte ganz sicher wert.