Resident Evil 5 Gold Edition (Playstation 3)

Es ist jetzt etwa genau ein Jahr her, dass RESIDENT EVIL 5 für mich das Genre Survivalhorror auf ein neues Level geschraubt hat, und um das ganz ehrlich zu sagen, kaum ein Spiel hat es seitdem geschafft, den Terror in ähnlichem Maße einzufangen und mich damit an die Konsole zu fesseln… Ungeschlagen bleibt der Koop-Modus des Spiels, der in der Form seinesgleichen sucht. Nur zu verständlich, dass Capcom versucht, das goldene Kalb auch zu melken, in diesem Fall mit einer GOLD EDITION!

Nicht aufregen, all diejenigen, die das eigentliche Spiel schon haben, können sich die zusätzlichen Inhalte der Sonderedition auch per Download nachrüsten, und wer das eigentliche Spiel noch nicht hat, greift entweder direkt zur GOLD EDITION oder kauft sich „nur“ das nun deutlich günstigere Spiel in der normalen Ausführung.

Was letzteren entgeht, erfahrt ihr gleich, wir gehen aber noch einmal kurz auf die Hauptstory ein, auch wenn diese schon bei Neuerscheinung besprochen wurde. In den Rollen von Chris und Sheva seid ihr in Afrika einer merkwürdigen Seuche auf der Spur. Schnell wird klar, dass die Seuche einmal mehr auf das Konto der Umbrella Corporation geht, und, man höre und staune, der für tot gehaltene Wesker hinter all dem steckt. Es folgt eine wagemutige Hetzjagd durch unterschiedliche Levels und Umgebungen, bei der ihr es immer wieder mit Massen von Zombies zu tun bekommt, zwischendurch immer mal wieder dickere Brocken besiegen müsst, die es absolut in sich haben, und auch das ein oder andere Quicktime-Event bestreitet.

Es lohnt sich, überall die Augen offen zu halten und alles mitzunehmen, was nicht niet- und nagelfest ist. Jede einzelne Patronenhülse kann euch irgendwann das Leben retten, jedes Kraut kann eure Lebenserwartung verlängern, und jeder Geldschein oder Schatz, den ihr unterwegs findet, ermöglicht euch die wichtigen Waffenupgrades. Wenn ihr das Spiel dann einmal durch habt und alle Upgrades für einen bestimmten Waffentypus erkauft habt, könnt ihr im nächsten Durchlauf hierfür übrigens unendliche Munition einstellen, was das Spielgeschehen ein wenig einfacher gestaltet, dafür könnt ihr dann aber auch getrost auf höherer Schwierigkeitsstufe spielen.

Die beiden Zusatzmissionen spielen sich beide extrem unterschiedlich. In „In Alpträumen verloren“ könnt ihr die Episode spielen, die es bislang nur als Videosequenz im Spiel gab, nämlich das Eindringen von Chris und Jill in das Herrenhaus von Spencer, wo sie am Ende den Showdown mit Wesker und Jills vermeintlichen Tod miterleben… Das Feeling dieser Mission erinnert alleine durch das Setting sehr an Resident Evil 1. Auch ohne irgendwelche Gegner anzutreffen, sind die ersten Minuten sehr spannungsintensiv und lassen euch ängstlich jeden neuen Raum betreten. Im späteren Verlauf landet ihr zunächst in den Katakomben unterm Haus, wo ihr es mit größeren Brocken aufnehmen müsst, die ihr nicht mit Waffengewalt erledigt bekommt. Rätselaufgaben unter Feinddruck also. Dann noch der Showdown mit jeder Menge Quicktime-Events… Spannend? Ja, aber irgendwie läuft das Ganze anders ab, als wir RESIDENT EVIL 5 in Erinnerung haben.

Dafür entschädigt dann die zweite Mission „Eine verzweifelte Flucht“ umso mehr. Hier wird direkt eine Nebenhandlung aus dem eigentlichen Spiel geboten, nämlich Jills Flucht aus der Tricell-Fabrik, nachdem sie von Chris und Sheva gerettet wurde. An ihrer Seite kämpft Josh Stone, der BSAA-Agent, der eigentlich seiner Freundin Sheva zu Hilfe eilen wollte, jedoch einsieht, dass er ihr am ehesten hilft, wenn er Jill in Sicherheit bringt. Und hier gilt von der ersten Sekunde an Terror, Adrenalin und Action. So viele Untote Horden wie in „Eine verzweifelte Flucht“ kommen wohl in keinem der sonstigen Level des Spiels vor. Es gibt keine Sekunde, in der ihr euch entspannt zurücklehnen könnt. Knackige Zwischengegner und ein Bombast-Showdown sorgen für den Rest!

Der Mercenaries Reunion Modus stellt eine kleine Erweiterung des Söldnermodus dar, die abgesehen von ein paar neuen Herausforderungen und neuen, spielbaren Charakteren eigentlich im Umfang den beiden Zusatzmissionen hinterherhinkt. Nichtsdestotrotz sind eben diese das Geld allemal wert, um entweder bei Neuanschaffung zur Gold Edition zu greifen, oder sich die jeweiligen DLC´s zu gönnen (wobei „Eine verzweifelte Flucht“ deutlich mehr Action beinhaltet als „In Alpträumen verloren“.

Ein Spiel, das Gold wert ist, feiert sich selbst mit einer GOLD EDITION! Zu Recht, wie wir finden, das einzig ärgerliche daran ist: die Zusatzmissionen sind zwar sehr cool, dürften aber auch ein wenig Entwicklungszeit in Anspruch genommen haben, die man auch für die Entwicklung von Resident Evil 6 hätte nutzen können, das hoffentlich so schnell wie möglich kommt!