Mit ein wenig Verspätung, aber umso mehr Begeisterung bringen wir hiermit auch den Bericht über das noch verhältnismäßig neue Spiel ROCKSMITH aus dem Hause Ubisoft. Ihr kennt GuitarHero und Rockband? Vergesst GuitarHero und Rockband… Nein, das Urteil wäre etwas zu hart, aber: wer es eine klare Spur realistischer mag, der ist bei ROCKSMITH bestens aufgehoben. Bereits auf dem Wacken Open Air 2012 hatten wir das Vergnügen, das Spiel nicht nur im Einsatz zu sehen, sondern auch direkt Hand anzulegen. Was ROCKSMITH so besonders macht? Statt eines Controllers oder einer in Plastik-Gitarrenform umgebauten Controller-Variante haltet ihr eine echte Gitarre bzw. einen E-Bass in der Hand und spielt auch tatsächlich die Töne, die benötigt werden. So ist ROCKSMITH also nicht nur ein lustiges Musikspiel, sondern bringt euch sogar auf gewisse Weise die Beherrschung eines Musikinstruments auf spielerische Weise bei! Respekt!
Das Spiel wird standardmäßig mit dem benötigten Kabel geliefert (Mono-Klinke auf USB), sodass ihr eigentlich nur noch ein echtes Instrument benötigt (oder ein Bundle mit einer Gitarre kauft). Das Besondere an ROCKSMITH (abgesehen von dieser Tatsache): ihr müsst als völliger Neuanfänger keine Angst haben, dass ihr hier nicht zurechtkommt. Das Spiel passt sich individuell euren Fertigkeiten am Instrument an und wird entsprechend einfacher oder schwerer, je nachdem, wie gut ihr euch macht. Ihr könnt aber auch Riff-weise einzelne Passagen üben und euch so bis zur Perfektion vorarbeiten.
Wer von Guitar Hero, Rockband und Co. bereits einen Schimmer hat, muss sich hier erst einmal umgewöhnen. Hier habt ihr eine leicht andere Darstellung, die zunächst einmal gewöhnungsbedürftig sein mag, allerdings schon nach wenigen Minuten in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wer bereits E-Gitarre oder E-Bass spielt, dem sei gesagt, dass die Darstellung ähnlich der in bisherigen Spielen verwendeten Noten-Highways ist, hierbei allerdings eher eine Tabulatur verwendet. Das Spiel sagt euch also, welche Saite ihr in welchem Bund spielen müsst. Je besser das läuft, desto mehr Noten kommen auf euch zu…
Zusätzlich zu der schon recht großzügigen Songauswahl wird es immer mal wieder herunterladbare Zusatzinhalte geben mit Songpaketen. Das Spiel selbst bietet euch zu den normalen Songs noch einige Minispiele, die ihr zunächst allerdings erst einmal freispielen müsst. Bei diesen Minispielen geht es darum, euer handwerkliches Geschick am Instrument zu verbessern. Mal müsst ihr möglichst schnell auf den Saiten shredden, bei einem anderen Spiel geht es darum, möglichst schnell eine vorgegebene Saite im richtigen Bund zu spielen. Das macht nicht nur Spaß, sondern trainiert tatsächlich eure Fertigkeiten, und selbst bisherige Nicht-Instrumentalisten werden recht bald die eigenen Fortschritte bemerken und auch nach kurzer Zeit in der Lage sein, auch ohne das Spiel einfache Melodien oder Lieder auf der Gitarre zu spielen.
Besonders für Musiker dürfte interessant sein, dass in ROCKSMITH diverse Amp-Modelle, Boxen und Effektgeräte simuliert werden können. Zwar müsst ihr hierfür entweder in die Tasche greifen oder bestimmte Dinge erst einmal freispielen, aber im Endeffekt habt ihr die Möglichkeit, euren eigenen, individuellen Gitarren- oder Bass-Sound zusammenzustellen und damit die Songs zu rocken.
Besonders viel Spaß macht ROCKSMITH, wenn man es im Multiplayer-Modus zu zweit an der heimischen Konsole spielt und entweder mit Gitarre und Bass oder zwei Gitarren die Songs spielt. Hierbei gibt es dann nicht nur Duelle, sondern auch die Option, kooperativ zu spielen und so gemeinsam Punkte zu sammeln. Einziger Haken an der Sache: das zweite Kabel müsst ihr euch erst einmal separat besorgen.
ROCKSMITH macht so ziemlich alles richtig, was man als neues Gitarren-Musikspiel auf einer Spielekonsole richtig machen kann. Die Präsentation und der Klang sind solide, die Eingabeverzögerung beim Spielen ist absolut akzeptabel und bringt einen nicht aus dem Tritt, bei der Songauswahl ist für jeden etwas dabei, und es gibt die Möglichkeit, sich neue Dinge herunterzuladen.
Im Startpaket enthalten sind: The Animals – House of the rising sun; Dan Auerbach – I want some more; Best Coast – When I´m with you; The Black Keys – I got mine / Next Girl; Blur – Song 2; David Bowie – Rebel rebel; The Boxer Rebellion – Step out of the car; Eric Clapton – Run back to your side; Jarvis Cocker – Angela; Cream – Sunshine of your love; The Cribs – We share the same skies; The Cure – Boys don’t cry; The Dead Weather – I can´t hear you; Franz Ferdinand – Take me out; The Horrors – Do you remember; Incubus – I miss you; Interpol – Slow hands; Jenny O. – Well ok honey; Kings Of Leon – Use somebody; Lenny Kravitz – Are you gonna go my way; Little Barrie – Surf hell; Lynyrd Skynyrd – Sweet home Alabama; Muse – Unnatural selection / Plug in baby; Nirvana – In bloom / Breed; Tom Petty And The Heartbreakers – Good enough; Pixies – Where is my mind?; Queens Of The Stone Age – Go with the flow; Radiohead – High and dry; Rapscallions – California brain; Red Fang – Number thirteen; The Rolling Stones – (I can´t get no) Satisfaction / The spider and the fly / Play with fire; Sigur Ros – Gobbledigook; Silversun Pickups – Panic switch; Soundgarden – Outshined; Spoon – Me and the bean; Stone Temple Pilots – Vasoline / Between the lines; The Strokes – Under cover of darkness; Taddy Porter – Mean bitch; Titus Andronicus – A more perfect union; Velvet Revolver – Slither; White Denim – Burnished; The White Stripes – Icky Thump; Yellow Moon Band – Chimney
Wir wünschen allen Rock-Schmieden ganz viel Spaß beim Spielen und möchten noch einmal darauf hinweisen, dass ROCKSMITH nicht nur ein Spiel ist, das unglaublich viel Spaß macht, sondern obendrein auch noch eine unterhaltsame Möglichkeit bietet, ein Instrument zu erlernen oder seine Fertigkeiten an einem Instrument zu verbessern. So etwas hat es bislang noch nicht gegeben…