Socom – Confrontation (Playstation 3)

Wohl kaum ein Shooter ist ähnlich breit gestreut bekannt wie Counterstrike. Dass es sich dabei eigentlich nur um einen Mod handelt, ist dabei erst einmal egal, wichtig ist vielmehr, dass dieses Spiel auf PC Maßstäbe in Sachen Taktikshooter gesetzt hat. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen war hier Teamwork weit wichtiger als das Können des Einzelnen. Mit SOCOM – CONFRONTATION kommt nun ein Konsolen-Shooter für die PS3 heraus, der sich mit diesem großen Namen messen kann.

Eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigt das Spiel zugegeben, denn hier wird nur und ausschließlich Online gespielt. Es gibt leider keine Möglichkeit, sich die sieben unterschiedlichen Maps (zu je drei Größen) in Ruhe anzuschauen, auf Schwachstellen oder Hinterhaltsmöglichkeiten zu überprüfen, es gibt kein Tutorial, nichts. Als Spieler wird man also ins kalte Wasser geschmissen und muss zusehen, dass man sein Kartenwissen schnellstmöglich aufbessert, sonst sieht man bei SOCOM nämlich leider kein Land. Dadurch, dass auf vielen der Server Respawning abgestellt ist, kann das anfangs recht schnell frustrierend sein.
Hat man sich erst einmal an die Steuerung gewöhnt, ist das ein oder andere mal mit Teamkollegen durch die Gegend gerannt und hat sich zumindest ein paar Standardrouten eingeprägt, kann der eigentliche Spaß losgehen. SOCOM weiß, wie sich ein taktischer Shooter zu präsentieren hat: dezent, technisch, aber keinesfalls reißerisch oder mit vielen Knalleffekten. Erst, wenn jeder einzelne der eigenen Schritte einem viel zu laut vorkommt, um vom gegnerischen Team unbemerkt zu bleiben, ist man wirklich im Szenario drin.

Die Grafik des Spiels setzt zwar keine neuen Maßstäbe, sieht aber auch nicht schlecht aus. Stellenweise sind die Texturen etwas mau, Explosionseffekte hätte noch etwas kräftiger ausgearbeitet werden können, aber grundsätzlich geht das in Ordnung. Gleiches gilt für den Sound. Von der Umgebung her alles prima, die Waffeneffekte hätten noch etwas knackiger gekonnt, sonst aber alles im grünen Bereich.

Für das schnelle Spiel für zwischendurch ist SOCOM – CONFRONTATION defintiv die falsche Wahl, das steht fest. Wer nur gelegentlich mal online seinen Spaß haben will und dabei in einem modernen, gut gemachten Szenario spielen will, der sollte lieber zu Call of duty 4 greifen oder gleich einen eher arcadelastigen Shooter wählen. Hier kommt es auf Absprachen, auf eingeübte Spielzüge an. Wo postiere ich mich, um ein möglichst breites Feld abzudecken, und wer sichert in der Zwischenzeit meinen Rücken. Das sind die Punkte, auf die es hier ankommt. Dass sämtliche Absprachen über Headset geregelt werden können, dürfte klar sein, oder?

Zu diesem Zweck unterstütz SOCOM auch ein Clansystem, bei dem man unterschiedlichen Spezialeinheiten (US Navy SEALs, Special Air Service, Kommando Spezialkräfte, Unidad de Operaciones Especiales, 1er Régiment de Parachutistes d’Infanterie de). beitreten kann, wo Spieler aus aller Welt zu neuen Einheiten rekrutiert werden können, wo man sich in Turnieren oder Freundschaftsspielen mit anderen Clans messen kann. Die Clans können im übrigen abseits von der PS3 über SOCOM.com verwaltet werden, was die administrative Arbeit ungemein vereinfacht. Natürlich wird SOCOM – CONFRONTATION auch in der PlayStation LIGA angeboten.

Wer taktische Shooter liebt, wer eher auf vorsichtige Vorgehensweise steht, anstatt wie die Axt im Wald zu hausen, der ist mit SOCOM bestens bedient. Das Clansystem ist bestechend gut organisiert, sodass sich SOCOM zum „Counterstrike für PS3“ entwickeln könnte. Einzig die fehlenden Tutorials und der nicht vorhandene Einzelspielermodus sind ein Wermutstropfen, den wir aber aufgrund der großartigen Spielbarkeit schnell verschmerzt haben werden.