Soul Calibur V (Xbox 360)

SOUL CALIBUR V, der Titel verrät bereits, dass Namco Bandais Lieblingsprügler in die fünfte Runde geht. Mit vielen spielbaren Charakteren, und zwar alten und neuen, lasst ihr die Waffen sprechen und erfreut euch an einer phantastischen Spielbarkeit, toller Grafik mit wahnsinnig guten Lichteffekten, satter Action und einem veritablen Sound. Warum SOUL CALIBUR V trotzdem irgendwie einen faden Nachgeschmack hat, verraten wir euch hier.

Für viele vielleicht eine der wichtigsten Informationen vorab: wie auch schon im Vorgänger gibt es wieder einen Gastcharakter. Was bei Soul Calibur IV für die XBOX360 Yoda und die PS3 Darth Vader war, ist nun für beide Konsolen Ezio Auditore aus Ubisofts Spielehit Assassin´s Creed. Ezio spielt sich wirklich phantastisch (mit Schwert, Unterarmklingen, Armbrust und Pistole), und man hat nicht das Gefühl, dass hier jemand zwangsweise in ein Spiel importiert worden wäre, der da nicht hingehört. Stattdessen passt sich der Assassine perfekt in die restliche Kämpferriege ein und könnte gerne auch weiterhin fester Bestandteil des Soul Calibur-Kaders werden (was allerdings aus lizenztechnischen Gründen wohl nicht klappen dürfte).
SOUL CALIBUR V revolutioniert den Storymodus… Nicht. Die Geschichte, die ihr hier durchwandert, ist nicht nur eigentlich ziemlich überflüssig, sondern obendrein auch nicht wirklich gut inszeniert. Das Gute daran ist, dass man innerhalb von etwas mehr als einer Stunde diesen Modus abgehakt hat und dafür eine Reihe von Achievements einsacken durfte. Für Jäger und Sammler also ein Schnäppchen.
Die Modi „Waffenmeister“ sowie „Schicksalsturm“ haben es nicht erneut in SOUL CALIBUR V geschafft. Man beschränkt sich dieses Mal auf wenige Kernelemente: besagter Storymodus, Onlinekämpfe, schneller Kampf, Arcade sowie legendäre Seelen. Letzteres spielt sich lediglich wie eine schwierigere Version des Arcademodus. Ein bisschen wenig? Vielleicht.

Was den anfänglich erwähnten faden Beigeschmack betrifft: SOUL CALIBUR V macht als Prügelspiel eigentlich alles richtig, sieht klasse aus und spielt sich unglaublich rund. Das alles hat Soul Calibur IV allerdings auch aufweisen können. Einen wirklich deutlichen Fortschritt zum Vorgänger kann man optisch, klanglich, spielerisch nicht feststellen, und der neue Storymodus ist, gelinde gesagt, eine nette Beigabe, aber mehr eigentlich auch nicht. Für einen neuen Teil einer Spieleserie erwarte ich eigentlich entweder technischen Fortschritt oder, wenn der bei nahezu Null liegt, inhaltliche Überraschungen. SOUL CALIBUR V bietet leider beides nicht. Fans der Serie und Neueinsteiger greifen dennoch bedenkenlos zu. Wer allerdings nur gelegentlich prügeln will und bereits Soul Calibur IV besitzt, sollte sich genau überlegen, ob er oder sie das neueste Update um das Seelenschwert Soul Edge wirklich benötigt. Okay, Ezio ist zwar schon ein Argument, aber der wäre genauso gut als AddOn-Download umsetzbar gewesen, oder?