Draussen ist es zwar derzeit mal wieder so richtig kalt, dass soll uns aber nicht davon abhalten, ein wenig Leichtathletik zu trainieren. Wer jetzt denkt, dass man dafür zwangsläufig vor die Tür gehen muss, der hat sich wahrscheinlich noch nicht mit SUMMER ATHLETICS auseinander gesetzt. Das Spiel ist inzwischen zum NicePrice erhältlich, also ein Grund mehr, an dieser Stelle noch einmal darüber zu berichten.
Ich weiß nicht, wie vielen Leuten das noch so geht, aber sobald ich ein Sportspiel in Händen halte, muss ich unweigerlich an Summer Games, Winter Games oder auch California Games von Epic denken. Tagelang wurden die damaligen Joysticks durch heftigste Rüttelbewegungen bis an die Schmerzgrenze belastet, teilweise (zum Ärger des Taschengeldes) auch darüber hinaus. Da diese Erfahrung also schon hinter mir liegt, bin ich bei der Steuerung von SUMMER ATHLETICS entsprechend vorsichtiger (denn Controller sind auch nicht gerade günstig). Am Prinzip hat sich aber seit den alten C64-Tagen nichts geändert: immer noch gilt es, möglichst schnell, möglichst rhythmisch, in der Geschwindigkeit ansteigend, hin und her, im Kreis, hoch und runter, wie auch immer, den Analogstick zu bewegen, um dann jäh mit dem richtigen Timing die richtigen Tasten zu drücken. Erfreulich hierbei: seit C64-Zeiten hat sich grafisch natürlich einiges getan, und so kommt deutlich mehr Stimmung auf.
Leicht betrüblich hingegen ist die Grafik trotzdem, bedenkt man, was mittlerweile technisch möglich wäre. Da bleibt das Spiel ein wenig hinter den Erwartungen, was aber im Spielverlauf selbst kaum stört: zu sehr ist man auf die Power- oder Timinganzeigen fixiert, um die eigentliche Spielgrafik direkt zu bewundern. Lediglich in den folgenden paar Sekunden, in denen dann Sprünge oder Replays laufen, schaut man etwas genauer hin, und die, da wollen wir mal ehrlich sein, drückt doch eh fast jeder Spieler so schnell wie möglich weg.
Die verfügbaren Disziplinen sind vielfältig: Schwimmen (Brust, Rücken, Schmetterling, Freistil, Lagenstaffel), Laufen (Sprint 100m/200m/400m/110m Hürden und Staffel, Mittelstrecken 800m/1500m), Turmspringen, Springen (Stabhochsprung, Weitsprung, Dreisprung, Hochsprung), Werfen (Kugelstoßen, Diskus, Hammerwurf, Speerwurf), Bogenschießen und Radrennen.
Zusätzlich gibt es ein paar ausgewählte Events, die jeweils eine Kombination der Einzelsportarten darstellen.
Vor den Wettkämpfen gibt es immer eine kurze Erläuterung, wie die Steuerung funktioniert. Das ist durchaus sinnvoll, denn schnell hat man die Übersicht darüber verloren, wann man was zu tun hatte. Große Teile sind ähnlich, vieles wiederholt sich, und dadurch wird es auf lange Sicht dann fast schon beliebig, ob man nun gerade (als Beispiel) einen Hammer wirft oder sich im Brustschwimmen versucht.
Es gibt durchaus Disziplinen, die richtig viel Spaß machen (zum Beispiel ist meiner Meinung nach das Bogenschießen wirklich gut umgesetzt worden), andere hingegen wirken von der Schwierigkeit etwas zu hoch gegriffen. Im Einzelspielermodus kann man sich recht gut trainieren, aber mehr Laune kommt auf jeden Fall dann auf, wenn man zusammen mit Freunden vorm Bildschirm hockt und um die Wette kämpft.
SUMMER ATHLETICS ist nahe am Casual Gaming dran, hat allerdings noch genug spielerischen Anspruch, um auch andere Spieler an die Controller zu locken. Gerade in geselliger Runde spielt der Leichtathletik-Wettkampf seine Stärken aus. Der freundliche Preis spricht ebenfalls für das Spiel.