Tom Clancy´s Rainbow Six Vegas 2 (Playstation 3)

Wer die Rainbow Six-Reihe kennt, der weiß, dass dieser Shooter sehr auf taktisches Geschick beruht, man aber durchaus auch mit einem geübten Finger am Abzug weite Strecken ohne das eigene Einsatzteam durchhalten kann… Trotzdem macht die Terroristenjagd insbesondere dann Spaß, wenn man sich mit den Teambefehlen auseinandersetzt und gezielt vorgeht. Das erleichtert die Sache auch ungemein.

Rein inhaltlich bietet VEGAS 2 eher gewohnte Kost. Als Einsatzleiter eines Anti-Terror-Squads macht ihr Euch auf die Jagd nach bösen Burschen. Gleich in der ersten Mission gilt es, eine Geiselnahme zu beenden. Es dauert nicht ganz 3 Minuten, und schon ist man mitten in der Action, die dieses Spiel bietet. Statt eines Tutorials, bei dem ihr auf Pappkameraden ballert und im leeren Raum sinnlose Befehle erteilt, wird hier die Steuerung in der Mission nahegelegt. So wird euch an Häuserecken gezeigt, wie man sich dort anlehnt und um die Ecke späht, wie man mit der Spycam unter Türen schauen kann und im dahinter gelegenen Raum die Primär-und Sekundärziele festlegt, wann es Sinn macht, die Wärmesichtgeräte einzustellen, etc.. Gut, es macht die Sache recht einfach, da diese Tipps immer genau zur richtigen Stelle kommen, das übt allerdings auch für den späteren Spielverlauf, nicht ohne Sinn und Verstand in einen Raum zu stürmen, sondern sich eventuell doch vorher einen Überblick über die Lage zu verschaffen.

Die grafische Leistung, die das Spiel bietet, ist durchweg überzeugend und macht Spaß, und auch der Sound ist entsprechend gut. An die Steuerung im Standardmodus hat man sich recht schnell gewöhnt, lediglich zwei Dinge sind zumindest mir anfangs immer mal wieder durchgerutscht: statt nachzuladen, habe ich dem Team Befehle erteilt, und statt zu schießen das Nachtsichtgerät aufgesetzt. Das ist aber wie gesagt lediglich eine Gewöhnungssache gewesen. Die KI der Gegner ist durchwachsen. Zwar werden Kommentare gegeben wie „Ich glaube, ich habe was gehört.“, das ist für die Terroristen allerdings kein Grund, sich mit dem Gesicht den Türen zuzuwenden. Anders sieht es da dann schon aus, wenn man das Pack unter Beschuss nimmt, denn dann suchen sie sich sofort eine geeignete Deckung, notfalls auch unter Feuerschutz.
Durch die vielen Wegpunkte, die automatisch gesetzt werden, ist es nahezu unmöglich, ziellos im Level umherzuirren. Speicherpunkte gibt es ebenfalls in ausreichendem Maße. Wünschenswert wäre unter Umständen eine Anzeige gewesen, aus der die eigene körperliche Verfassung wenigstens halbwegs hervor gehen würde. Auch wenn dies durch schwereres Atmen, heftige Pulsgeräusche, verschwommene Sicht etc. angedeutet wird: zu diesem Zeitpunkt ist es dann meist zu spät, um auf Vorsicht zu spielen. Trotzdem ist RAINBOW SIX VEGAS 2 ein absolut spaßiger Taktikshooter. Für alle Kritiker da draussen: das Spiel wurde völlig zu Recht auf FSK 18 eingestuft. Spaß macht das Spiel allemal. Bin ich jetzt potentiell verdächtig?