TWISTED METAL! Mehr bedarf es eigentlich nicht, um zu beschreiben, worum es in diesem Spiel geht. Mit schwer bewaffneten Autos geht ihr in den Kampf um den Titel eines Turniers. Die Regeln sind relativ einfach: alles ist erlaubt, wer stirbt, ist raus. Am Steuer der Boliden sitzen Psychopathen, die kein Problem mit Kollateralschäden haben. Denn nicht nur die Killerautos sind in den Arenen unterwegs, sondern auch unschuldige Zivilisten.
Natürlich könnt ihr auch einfach nur die gegnerischen Fahrzeuge rammen und hoffen, so zum Ziel zu kommen. Viel unterhaltsamer ist es jedoch, die vielen Waffen, die überall aufsammelbar sind, auch einzusetzen und zwischen eurem Haupt- und dem Nebenfahrzeug hin und her zu wechseln, je nachdem, ob ihr gerade dick gepanzert sein wollt oder doch lieber schnell unterwegs. Zudem besitzen alle Fahrzeuge eine individuelle Superwaffe, die spektakulär den Energiebalken gegnerischer Autos einschmelzen lässt. Das TWISTED METAL-Maskottchen Sweet Tooth beispielsweise fährt als Standardwagen einen Eiswagen, der sich in einen riesigen Roboter verwandeln lässt – Transformers lässt grüßen.
Grafisch ist bei TWISTED METAL alles in Ordnung. Das Spiel hat den Sprung auf PS3 gut überstanden und sieht in der HD-Optik recht schick aus, wenn auch nicht vergleichbar mit aktuellen Grafik-Granaten. Das Gameplay an sich ist, gelinde gesagt, recht hektisch, macht aber gerade deswegen so viel Spaß. Ständig müsst ihr euch umorientieren, werdet vom Jäger zum Gejagten. Dass dabei die Steuerung irgendwann darauf reduziert wird, dass man genug damit zu tun hat, das Auto zu lenken, und waffenseitig einfach das einsetzt, was gerade greifbar ist, statt hin und her zu wechseln, kann man angesichts der spektakulären Action mit einem zugedrückten Auge unter den Teppich kehren.
Der Multiplayer-Part des Spiels lockt mit bis zu 16 Spielern, die sich online gegeneinander saures geben können. Am Spiel selbst ändert das im Endeffekt nichts.
Was anfänglich ein wenig Frust verbreiten kann, ist der relativ hohe Schwierigkeitsgrad. Im „Normal“-Modus sind die Missionen noch relativ gut zu meistern, ab „schwer“ wird es dann aber schon wirklich schwer, und der „twisted“-Modus ist wirklich nur noch etwas mit hoher Frustrationstoleranzgrenze. Hier ist man fast permanent Ziel von mindestens zwei oder drei gegnerischen Fahrern und muss all sein Können und all seine Waffen geschickt einsetzen, um weiter zu kommen.
Die im Storymodus zwischendurch nett erzählten Zwischensequenzen sind in der deutschen Fassung leider stellenweise geschnitten und sollten entsprechend lieber irgendwo im Internet angeschaut werden.
Wer auf ein Spiel im Sinne von „The Running Man“, nur eben mit Autos, steht, der ist bei TWISTED METAL für die PS3 bestens bedient. Eine würdige Umsetzunge eines Klassikers, die hoffentlich auch bald eine Fortsetzung finden möge.