Spiel, Satz und Sieg: VIRTUA TENNIS 2009! Rundum gelungen präsentiert sich die neueste Version des Tennisspiels von Sega. Die Mischung aus arcade-mäßiger Steuerung, die bis auf ein paar Kleinigkeiten schnell autodidaktisch erlernt ist, und den ansonsten recht authentischen Karrieremöglichkeiten im Simulationsstil schafft es innerhalb von wenigen Augenblicken, euch an die Konsole zu fesseln und dort zu halten.
Dreh- und Angelpunkt des Spiels ist sicherlich der Karrieremodus, in dem ihr von klein auf von der Amateurliga bis hin an die Spitze des Tennisolymps hochkämpfen müsst. Durch das Absolvieren von Trainingseinheiten, Übungsmatches oder Minispiele könnt ihr eure Fertigkeiten in den Bereichen Grundschläge, Beinarbeit und Technik, die dann obendrein noch eure Grundausrichtung als Spieler beeinflussen. Natürlich ist die Spielfigur komplett eigenständig gestaltbar, vom Alter über Größe, Gewicht und Aussehen bis hin zum Namen.
In Turnieren erbeutet ihr dann nicht nur Preisgelder, sondern natürlich auch Wertungspunkte für die Weltrangliste. Anfangs seid ihr noch beschränkt handlungsfähig, denn die Turniere haben unterschiedliche Freigabestufen: Top 100, Top 75, Top 50, … Ehe ihr es also mit wirklichen Herausforderungen zu tun bekommt, habt ihr lang und breit die Möglichkeit, euch erst einmal im Spiel zurecht zu finden und verschiedene Dinge auszutesten. Wie im richtigen Leben strengt Training, Übungsmatch oder Turnier natürlich auch entsprechend an, und um nicht verletzungsbedingt auszusetzen, solltet ihr eure Kondition im Auge behalten und regelmäßige Erholungsphasen einplanen. Hierbei hilft euch der Terminplaner, bei dem ihr die anstehenden Turniere und Events seht, allerdings leider nicht schon im Vorfeld Trainingseinheiten eintragen könnt. Selbstredend gibt es auch Doppel-Turniere, bei denen euer Partner durch die CPU gesteuert wird. Als Partner könnt ihr nur die Spieler wählen, mit denen ihr auch schon Übungsmatches bestritten habt.
Die Steuerung ist hervorragend gelöst: während die vier Aktionstasten mit entsprechenden Schlägen belegt sind, steuert ihr mit dem linken Analogstick nicht nur den Spieler, sondern könnt auch die Richtung anvisieren, wo die Schläge hingehen sollen. Wollt ihr beispielsweise einen Stoppball spielen (eine der eher schwierigeren Techniken), so müsst ihr frühzeitig nach Abschlag des Gegners einen Slice-Schlag vorgeben, gedrückt halten und derweil den Analogstick nach hinten ziehen. Crossbälle werden analog durch linke und rechte Richtungsvorgabe in die jeweiligen Ecken gezimmert.
Das A und O bei VIRTUA TENNIS 2009 ist das Stellungsspiel. Je besser ihr zum Ball steht, desto besser gelingen euch auch die Schläge. Wer also frühzeitig erahnt, wo ein Ball landen wird, der kann entsprechend früh dort stehen und den Schlag einleiten, wodurch dann mehr Kraft oder bessere Winkeltechnik eingesetzt wird.
Apropos Kraft und Winkel: natürlich hat auch euer Equipment (also zumindest der Tennisschläger) Auswirkungen auf euer Spielkönnen. In Shops könnt ihr euch mit neuen Klamotten, Sonnenbrillen, Trikots und Shorts eindecken, und, was für manche Benefizveranstaltung wichtig ist, auch mit skurrilen Verkleidungen.
Anfänglich werden euch die Siege noch mehr oder weniger geschenkt, aber irgendwann steigt der Schwierigkeitsgrad auch, und dann beginnt VIRTUA TENNIS 2009 richtig aufzublühen, wenn die Matches tatsächlich heiß umkämpft werden und jeder Punkt ein Grund zum Feiern ist. Wer nicht allzu lange warten will, der kann natürlich auch schon vorher gegen reale Gegner online antreten und dort schauen, wie gut das eigene Spiel tatsächlich ist, oder aber in einem schnellen Spiel gleich aus einer Vielzahl an Topstars der Tennisszene wählen, wer gegen wen antreten soll.
VIRTUA TENNIS 2009 macht im Prinzip alles richtig. Die Steuerung ist klasse, die Spielmöglichkeiten sind vielseitig und fesselnd, und auch optisch präsentiert sich der Titel in Hochform. Kleine Abzüge gibt es aber dennoch in der B-Note: die Begleitmusik, so dezent sie anfangs auch wirken mag, wird euch mit fortgeschrittenem Spiel irgendwann auf den Zeiger gehen, vor allem, weil es zu jedem Matchball dann die gleiche, dramatisch gesteigerte Musik gibt. Hier wäre ein wenig mehr Abwechslung (oder sogar die Wahl nach dem Musikstil) super gewesen. Ansonsten lassen sich im Karrieremodus die Längen zum Gewinn eines Spiels nicht einstellen. Grundsätzlich habt ihr einen Gewinnsatz, der nach zwei Spielen schon vorbei sein kann. Wer hier ein Auge zudrücken kann, der wird mit dem Spiel aber sehr viel Vergnügen haben, denn von sportlicher Seite betrachtet ist das die bislang beste Tennissimulation für Konsole!