Warp (Xbox 360)

WARP sieht auf den ersten Blick wie ein kleines, putziges Spielchen aus, das ganz entfernt an ‚Portal’ erinnert, allerdings deutlich Arcade-lastiger. Ihr spielt einen süßen Alien mit dem Namen Zero, der ein schreckliches Schicksal erleidet. Er ist Gefangener in einer militärischen Forschungseinrichtung und soll dort als Versuchskaninchen herhalten. Doch die Einstufung USK 18 lässt vermuten, dass unserem Protagonisten das alles andere als schmeckt und er sich gegen diese Behandlung zur Wehr setzt.
Bei einem Testlauf gelingt euch die Flucht, und ab diesem Zeitpunkt seid ihr auf der Suche nach einem Ausgang, immer durch Selbstschussanlagen und Wachmänner bedroht. Doch der Name WARP kommt nicht von ungefähr. Zero kann sich kurze Entfernungen teleportieren, so auch von Raum A nach Raum B. Aber nicht nur das: auch in die Energieversorgungen der Anlage, in die Selbstschussanlagen und in die Wissenschaftler und das Wachpersonal könnt ihr euch teleportieren. Und der Moment, in dem ihr erstmalig feststellt, dass ihr durch wildes Drehen der Sticks Personen und Gegenstände zum Platzen bringen könnt, zaubert ein pervers blutdürstiges Lächeln in euer Gesicht, garantiert. Ab diesem Moment ist auch klar, warum WARP nichts für minderjährige Spieler ist.
Stellenweise erwartet das Spiel von euch Puzzle-Einlagen, an anderer Stelle seid ihr in bester Solid Snake-Manier unterwegs, immer darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden. Gelegentlich werdet ihr von Offizieren der Wachmannschaft bedrängt und müsst in einer Art Bossfight kämpfen, was sehr gut umgesetzt ist. Die Mischung des Spiels an sich ist gut gelungen, mit der Zeit zeigen sich allerdings auch irgendwann Abnutzungserscheinungen, obwohl ihr mit der Zeit ziemlich coole neue Fähigkeiten erlangt, wie beispielsweise Gegenstände mit eurer eigenen Position austauschen, oder als Doppelgänger-Trugbild Verwirrung unter den Wachen zu stiften und diese dazu zu bringen, sich gegenseitig über den Haufen zu schießen.
Leider sind die Level teilweise sehr ausladend und unübersichtlich, sodass ihr manches Mal verzweifelt sucht, wie es denn wohl weiter geht. Speichern während eines Levels ist zwar eine ganz tolle Sache, könnt ihr euch aber eigentlich sparen, denn bei laufender Spielsitzung startet ihr sowieso am letzten Rücksetzpunkt, und wenn ihr mal eine Konsolenpause macht und an einem anderen Tag weiterspielen wollt, startet das Level am Anfang neu. Das ist leider nicht ganz der neueste Stand der Technik, bietet aber eine gewisse Motivation, zumindest immer ein ganzes Level zu spielen.
WARP ist durchweg gut gelungen, Preis-Leistung stimmen hier super, optisch und soundmäßig wird man hier für einen Arcadetitel gut unterhalten (wobei das Hauptaugenmerk eher auf der witzigen Spielidee liegt). Für Puzzlefans, die auch gerne mal ein bisschen Stealth-Action haben, ist WARP genau das Richtige.