Wie eigentlich jedes Jahr schickt uns das Entwicklerteam von Yuke´s für THQ in die virtuelle Wrestling-Arena. Wie eigentlich jedes Jahr hat man einen ziemlich spannenden Story-Modus, einen unglaublich großen Kader an Wrestlern, einen der umfangreichsten Editoren überhaupt und mehr virtuelles Live-Feeling als im Vorgänger. Dennoch bleibt Kritik zu üben. Warum? Das erfahrt ihr hier!
Ich gestehe: ich bin in den Neunzigern groß geworden. Irgendwie hat zu dieser Zeit eigentlich jeder junge männliche Jugendliche Wrestling geschaut. Die Attitude Era, die in WWE 13 Kernthema ist, ist die Zeit gewesen, in der auch wir Wrestling begeistert geschaut haben. Sport, Athletik, und natürlich jede Menge Show haben uns regelmäßig amüsiert. Entsprechend ist es ein Vergnügen, genau diese Zeit nachspielen zu können. Im Storymodus des neuesten Ablegers spielt ihr nämlich genau diese Epoche. Dabei tretet ihr nicht etwa in die Fußstapfen eines einzelnen Wrestlers (oder Tag Teams), sondern begleitet mehrere der Showathleten auf ihrem Weg an die Spitze. Dadurch bleibt der Storymodus erfreulich abwechslungsreich, erschwert aber auch, sich mit der Figur langfristig zu identifizieren.
Dabei ist es nicht nur wichtig, um die Spielziele komplett zu erfüllen, dass ihr eure Matches gewinnt (das ist teilweise sogar gar nicht das Ziel), sondern dass ihr ganz bestimmte Ereignisse oder Voraussetzungen erfüllt. Einfach erscheinen dabei Aufgaben wie „Gewinne durch Pinfall“, wenn es dann aber darum geht, mehrere Elbow Drops vom höchsten Seil abzufeuern, einen Sprung aus dem Ring vom obersten Seil zu vollführen und letztendlich durch Aufgabe zu gewinnen, da wird es dann schon schwieriger. Ein anderes Beispiel wäre, Ein Royal Rumble Match als Stone Cold Steve Austin zu gewinnen, nachdem man mindestens drei Gegner aus dem Ring befördert hat und The Rock einen Stone Cold Stunner verpasst hat…
Natürlich gibt es aber neben dem Attitude Era Modus auch einen Einzelspiel-Modus, der euch auch online fordert, und in dem ihre freie Wahl bei den Wrestlern habt, die Regeln selbst festlegen könnt oder über die Editoren Ring, Event, Wrestler, einfach alles nach eigenen Vorstellungen erstellen könnt.
Die Steuerung des Spiels ist ein weiteres Mal intuitiv gewählt worden. Eine Taste für Schläge und Tritte, eine für Würfe, eine für den Irish Wip, sowie eine für Konter. Alles andere geschieht kontextmäßig von eurer Position bzw. wie ihr die Analogsticks führt.
Warum also Kritik üben, wenn die spannendste Zeit des Wrestlings als Kulisse dient, die Editormöglichkeiten größer denn je, und die Steuerung ebenfalls gut funktioniert? Ganz einfach: Yuke´s haben immer noch keine neue Grafikengine am Laufen! Das Spiel sieht mittlerweile alles andere als zeitgemäß aus. Teilweise sehr hölzerne Bewegungen, dafür aber Gesichtszüge wie aus Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Ein Glück für Yuke´s und THQ: derzeit sind sie wirklich die einzigen, die mit einem Wrestlingspiel auf den Markt kommen und damit eine Monopolstellung besitzen. Aus grafischer Sicht betrachtet ist dieses Spiel maximal mittelmäßig. Es wäre ein Einfaches, ein Spiel zu entwickeln, das deutlich besser aussieht, aber man hat scheinbar Angst davor, eine neue Engine zu verwenden, da man damit bei null anfangen müsste. Andererseits dürfte klar sein, dass die Entwickler sich nicht viel länger auf dieser Version ausruhen dürfen, denn spätestens mit der anstehenden neuen Konsolenversion muss da mehr kommen. Schon jetzt wirkt die Grafik stellenweise, als wäre sie noch aus XBOX- bzw. Playstation 2-Zeiten entsprungen.
Wir sind gespannt, was wohl passiert, wenn hier eine neue Grafikengine ins Spiel kommt. Dann dürfte WWE 14 ein echter Knaller werden. So ist der Spielspaß zwar ungebrochen, aber der positive Eindruck wird durch die in die Jahre gekommene optische Präsentation arg getrübt.