Danger: Part 00: Zeitzonen

Hier ist sie also, die versprochene Nachreichung der ersten Teile von DANGER. Da es sich, wie bereits beim aktuellsten Teil erwähnt, um in sich geschlossene Folgen handelt, ist die Reihenfolge, in der man sich das anhört, eher untergeordnet, und entsprechend werden wir euch auch nicht zwangsläufig alle Folgen chronologisch auftischen, aber mit ‚Zeitzonen’ bekommt ihr nun erst einmal die wirklich erste Folge präsentiert.

‚Zeitzonen’ begnügt sich nicht mit nur einer CD wie ‚Gas’, sondern geht über zwei Silberlinge. Inwiefern das zwingend notwendig war, bleibt dahingestellt, fest steht jedenfalls, dass somit genug Zeit bleibt, um die Stimmung dieses Hörspiels gut herüberzubringen, genug Zeit, damit sich die Spannung langsam aufbauen kann, um einen Klimax zu erzeugen. Manche Passagen wirken dadurch allerdings auch ein wenig in die Länge gezogen, und der Zuhörer hat schon deutlich eher raus, worum es bei dem Hörspiel geht und worauf alles hinauslaufen wird (vor allem, wenn man bereits ins Booklet bei den agierenden Figuren geschaut hat). Die Auflösung an sich erscheint etwas zu einfach, das fast schon sarkastische Nachspiel ist ebenfalls nicht wirklich überraschend, aber für die Folge durchaus stimmig.

Produzent und Autor Andreas Masuth benötigt für dieses Hörspiel gerade einmal vier Sprecher (abgesehen von ein paar völlig austauschbaren Nebenfiguren, die alternativ auch hätten weggelassen werden können), um eine Geschichte zu erzählen, die einen von Beginn an packt und in ihrer Erzählkunst auf die „Geschichte in der Geschichte“ zurückgreift. Somit können gegebenenfalls aufkommende Ungereimtheiten in den Zwischenpassagen durch Rückfragen geklärt werden und zusätzliche Informationen fließen, die man allein von den eigentlichen Szenen nicht gehabt hätte. Ausserdem wird so ein zusätzlicher Erzähler unnötig.

Ein Uhrmacher entdeckt die Leiche eines Kunden, als er diesem eine Armbanduhr zurückbringen will. Neben der Leiche liegt ein Wecker, der ihn so fasziniert, dass er ihn zunächst einmal einsteckt. Als er sich später bei der Reparatur des Weckers verletzt, stellt dies einen Wendepunkt in seinem Leben dar. Fortan ist sein Zeitgefühl nahezu perfekt, und auch gesundheitlich geht es bei ihm bergauf: es scheint, als sei sein Kreislauf unantastbar. Seine neue Freundin Marina ist anfangs begeistert von der schier unerschöpflichen Ausdauer ihres neuen Freundes, doch mit der Zeit stellt sie fest, dass er zwanghaft an Zeitplänen festhält, in denen sie immer seltener auftaucht. Aber auch der Uhrmacher stellt sich die Frage, woher er plötzlich diese ungeheure Kondition hat. Nach und nach stellt er Veränderungen an sich fest, die ihn letztendlich zur Antwort seiner Fragen führen: irgendwie scheint die geheimnisvolle Uhr, die keine Stellrädchen hat, sich nicht aufziehen lässt oder sonst in irgendeiner Form mechanisch zu laufen scheint, eine Verbindung mit ihm eingegangen zu sein, bei der er zwar gewisse Vorteile genießt im Vergleich zu seinem früheren Leben, sich allerdings auch von der Uhr abhängig gemacht hat. Wie kann er sich dieser teuflischen Verbindung entziehen? Es kommt zum Kräftemessen zwischen ihm und der Uhr…
Ausgangspunkt der Geschichte ist, dass der Uhrmacher in einer Befragung durch die Polizei sitzt, da man bei ihm eine riesige Blutlache gefunden hat, die nur einen Schluss zulässt: hier ist jemand ermordet worden. Leider finden sich aber weder Tatwaffe noch Leiche.

‚Zeitzonen’ ist spannend erzählt, streckt sich allerdings ein wenig in die Länge. Ob eine Kürzung der Geschichte allerdings von Vorteil wäre, ist auch nicht unbedingt klar. Vielleicht hätten lediglich noch ein oder zwei dramatischere Ereignisse ihren Weg in die Erzählung finden sollen, denn so plätschert alles eine Zeit lang einfach nur vor sich hin, zwar unterhaltsam, aber auch nicht unbedingt fesselnd. Auch das große Finale hätte noch mit etwas mehr Bombast inszeniert werden können. Alles in allem ist ‚Zeitzonen’ allerdings absolut gefällig und unterhält den Zuhörer für etwas mehr als zwei Stunden.