Die Hörspielreihe DANGER profitiert in erster Linie davon, dass es sich jeweils um in sich abgeschlossene Geschichten handelt, die keinerlei Zusammenhang zueinander haben. Entsprechend ist es auch absolut leicht, die einzelnen Teile völlig losgelöst voneinander zu betrachten. Dadurch, dass man sich aber nicht automatisch schon von früheren Folgen mit den Figuren identifizieren kann, wie es bei anderen Serien der Fall ist, müssen die einzelnen Personen jedes mal neu vorgestellt werden und das Charakterprofil möglichst schnell und einfach erläutert werden. In ‚Tikals Erwachen’ begleiten wir ein paar Forscher, die im Jahr 2012 eine alte Maya-Kultstätte in Guatemala untersuchen.
Dr. Aaron Chatfield, Dr. Jeff Brace und Dr. Inez McPherson (Was für ein Name… Möglichst kompliziert, damit es authentischer wirkt?) warten gespannt auf den Tag, an dem die Zeitrechnung der Maya endet, nämlich in nur zwei Tagen. Bislang war die Zeitrechnung der Maya absolut zuverlässig, sämtliche Sonnen- und Mondfinsternisse haben auf den Tag genau gepasst. Soll nun die Apokalypse folgen?
Ein ebenfalls an der Erforschung der Kultstätte tätiges spanisches Forscherteam um Professor Perucho Morante stößt auf eine bis dahin noch unentdeckte Kammer, und mitten in der Nacht beginnt die Pyramide von innen heraus zu leuchten, nachdem vom Lager der Spanier schreckliche Schreie zu hören waren. Morante erscheint am Eingang der Pyramide, die Hände in den Himmel gestreckt. In seinen Händen hält er zwei menschliche Herzen. Chatfield und Brace entdecken im Spanierlager die Leichen der Mitarbeiter von Morante, welcher wieder in der Pyramide verschwunden ist. Was ist darin passiert, dass der Wissenschaftler völlig den Verstand verloren hat? Sie folgen den Blutspuren ins Innere der Pyramide, um Morante zu stellen, doch der kann sie überwältigen und in seine Gewalt bringen. Es stellt sich die Frage: hat Morante vielleicht doch Recht mit seinen Behauptungen, dass es sich bei den Göttern der Maya um Ausserirdische handelte, die nun zum Ende des fünften Zeitalters mit Hilfe der Pyramiden wieder auf die Erde gerufen werden können? Für die Wissenschaftler beginnt ein Kampf um Leben und Tod!
Was für eine Story. Nicht zum ersten mal habe ich das Gefühl, dass Andreas Masuth ein ganz enger Vertrauter von Erich von Däniken ist, oder zumindest jedes seiner Bücher gelesen hat. Aber Masuth geht mit seinem Hörspiel einen Schritt weiter, indem er nicht nur die These aufstellt, sondern es in seiner fiktiven Geschichte so kommen lässt, dass Ausserirdische die Erde besuchen, die schon vor Urzeiten hier waren und den Menschen in ihrer Erbstruktur das geheime Wissen ob der ausserirdischen Macht hinterlassen haben. Dass die Kernaussage dieses Hörspiels auf Fakten basiert (nämlich dem Ende der Maya-Zeitrechnung zur Wintersonnenwende am 21./22.12.20012), ist hierbei fast erschreckend, zumal die restliche Geschichte derartig unvorstellbar ist, dass sich einem die Haare sträuben.
Wer für die Serie „Akte X“ oder die Arbeiten von Erich von Däniken Affinitäten verspürt, wird bei ‚Tikals Erwachen’ eine Art Offenbarung erleben, ansonsten ist das Hörspiel aber sehr starker Tobak aus dem Bereich Science Fiction. Insgesamt ist das Hörspiel von der Aufmachung und Produktion wieder einmal gut gemacht, die recht wagen Beschreibungen der Örtlichkeiten machen es aber schwer, sich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen, zumal der Plot eben auch eher im Bereich des völlig Unglaubwürdigen liegt.