Ein Bildhauer hat sich in einer verlassenen Kirche eingemietet, um sich dort inspirieren zu lassen und eine Engelsstatue fertig zu stellen. Zu Beginn der Geschichte ist er bereits weit fortgeschritten und benötigt lediglich noch den letzten Feinschliff am Gesicht der Figur, als ein Gewitter mit Stromausfallfolgen dafür sorgt, dass er seine Arbeit abbrechen muss. Es ist allerdings auch schon recht spät. Ein gewaltiges Krachen am Eingangsportal lässt ihn erschreckt nachschauen, was passiert ist.
Vor der Kirche liegt eine bewusstlose Frau, die schwer verletzt ist. Er bringt sie zunächst in die Kirche und ruft einen befreundeten Arzt zur Hilfe, der den rapiden Blutverlust durch eine Transfusion vom Bildhauer (der ist glücklicherweise Typ 0 negativ und somit Universalspender) abfängt. Als die Frau zu sich kommt, erklärt sie, dass sie ein Engel wäre und von einem Dämon gejagt werden würde, der versucht hat, sie zu töten. In der Kirche sei sie aber soweit sicher. Zunächst glauben die beiden Männer, die Frau spricht im Fieberwahn, doch kurz darauf manifestiert sich der Dämon und fordert den Engel ein. Da es sich bei dem Arzt und dem Bildhauer um rechtschaffene Menschen handelt, beschließen sie, den Engel Rebecca zu beschützen. Doch auch, wenn der Dämon nicht die Macht hat, die Kirche zu betreten, so kann er zumindest dort wirken, wie sich schnell herausstellt. Zunächst versucht er, in einer anderen Gestalt den Bildhauer davon zu überzeugen, dass er kein Dämon wäre, sondern ihn von der listigen Rebecca befreien wollen würde. Dann fällt der Arzt einer lebendig gewordenen Statue zum Opfer, und der Bildhauer verliert bei einem Kampf eine Hand, er kann jedoch das am Altar befindliche Kreuz aus dem Steinsockel lösen, sodass sie nun eine Waffe haben. Kurz darauf erweckt der Dämon die auf dem angrenzenden Friedhof liegenden Toten zu neuem, unheiligen Leben und lässt sie Bildhauer und Engel jagen. Die beiden können zunächst entkommen, landen allerdings in einer Sackgasse. Im Chaos der Verfolgung ist ein Feuer entfacht worden, welches die Kirche nun in Schutt und Asche legt. Wie durch ein Wunder finden sie eine Falltür unter sich, die in einen Gang führt. Die beiden müssen sich kurz trennen, und als der Bildhauer wiederkommt, ist Rebecca in die Hände des Dämons geraten, der jetzt wieder in der Gestalt eines Mannes erscheint. Es kommt zum entscheidenden Kampf zwischen Gut und Böse, aber: wer kämpft nun eigentlich auf wessen Seite?
Nach den zuletzt etwas schwächeren Folgen ist ‚Entweiht’ wieder eine etwas spannendere, zügiger erzählte Episode der Serie DANGER. Wer den roten Faden der Serie bisher erkannt hat, wird auch bei ‚Entweiht’ recht schnell wissen, wie die Geschichte ausgeht und was auf einen zukommt, aber trotz dieser frühen Vorhersehbarkeit des Finales unterhält die Geschichte und lässt zu, dass man sich in etwa vorstellen kann, wie die gesamte Szenerie aufgebaut ist. Was die Entscheidungen und Gefühlregungen der Figuren betrifft, so sind wieder einmal ein paar plötzliche Wandlungen zu vermerken, die sich in der Form nicht angedeutet haben, das stört allerdings nicht sonderlich groß. Für Freunde von Kurzgeschichten der Marke „Geschichten aus der Gruft“ ist dieses Hörspiel genau das richtige, aber bitte erwartet keinen allzu großen Tiefgang.