Endlich ist es wieder soweit. Der Profi-Geisterjäger von New Scottland Yard darf wieder ermitteln. Nach einer recht langen Produktionspause verwöhnt uns Lübbe Audio gleich mit einer Doppelfolge, bei der wieder einmal alle Zeichen auf Spannung pur stehen.
Was gleich zu Beginn auffällt: Sprecher Joachim Kerzel wurde ausgetauscht. Es handelt sich dabei allerdings um eine Zwangspause, da dieser erkrankt ist. Derzeit hat den Job übergangsweise Wolfgang Pampel übernommen, vielen bekannt als die Synchronstimme von Harrison Ford. Insgesamt macht er eine recht gute Figur dabei, es wirkt allerdings für meine Ohren ungewohnt und lenkt ein wenig ab. Das ist allerdings eine reine Frage der Gewöhnung, wenn erst die ersten drei bis vier Sprecherszenen durch sind, merkt man das kaum noch. Pampel hat, wie wir wissen, ebenfalls eine sehr angenehme Sprechstimme und verfügt über die ausreichende Erfahrung, um hier keine bösen Schnitzer einzubauen.
Bei der restlichen Besetzung hat sich nichts verändert. Routiniert schlüpfen die einzelnen Sprecher in ihre Rollen und wissen in jeder einzelnen Szene, den Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. Vielleicht liegt es auch an der langen Abstinenz, aber für mich wirkt ‚Die Werwolfsippe’ frisch und mit neuem Schwung versehen. Nachdem die letzten paar Folgen insgesamt eher durchschnittlich gut waren, kann der Neustart richtig punkten.
Das Team von New Scottland Yard erfährt von einer Mordserie, bei der die Opfer scheinbar von Wölfen zerfleischt werden. Der Verdacht von John Sinclair fällt sofort auf Lupina, die ja durch die scheinbare Zerschlagung der Mordliga wieder auf eigenen Beinen steht und nicht mehr den Befehlen von Solo Morasso Folge leisten muss. Er lässt sich als Gastdozent in das Internat einschmuggeln, in dem er die Königin der Werwölfe vermutet. Dabei wird er von Suko und Jane begleitet.
Bereits auf der Fähre verdichtet sich der Verdacht, dass es sich tatsächlich um Werwölfe handeln könnte. Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass der ebenfalls auf der Fähre befindliche Wanderzirkus, der u.a. auch Wölfe als Tiere ausstellt, mit Lupina im Bund steht. Da Sinclairs Zeitplan recht straff durchgeplant ist, müssen die anderen beiden sich um den Zirkus kümmern.
Während John schon sehr bald Bekanntschaft mit Lupinas Verwandtschaft macht, geraten Suko und Jane in nicht weniger große Gefahr…
Als Zweiteiler aufgebaut, versteht es sich von selbst, dass ‚Die Werwolfsippe’ mit einem richtigen Cliffhanger endet. Apropos: da war doch was?!? Auf den Pseudo-Abspann von Folge 46 wird zwar kurz eingegangen, aber nicht direkt Bezug darauf genommen. Entweder, das folgt noch in einem der nächsten Teile (vielleicht mit kleiner Rückblick-Sequenz), oder aber der Faden, der dort gesponnen wurde, musste aufgegeben werden.
Gut eingebettet wird das schlechte Gewissen, das John zu haben scheint. Es wird zwar nicht deutlich darauf eingegangen, aber man merkt doch recht deutlich, dass er weitestgehend versucht, Jane aus dem Weg zu gehen. Bislang hat sie den Braten allerdings noch nicht gerochen, und John scheint auch noch nicht gebeichtet zu haben.
Seit langer Zeit mal wieder eine wirklich herausragende Folge von JOHN SINCLAIR, die von der ersten bis zur letzten Sekunde Spannung verspricht und keinerlei logische Lücken gezeigt hat. In Kürze erfahrt ihr hier, wie es bei ‚Lupinas Todfeind’ in Folge 48 weitergeht…