John Sinclair: 49 – Ich jagte

Mit großen Schritten nähern wir uns dem schon heiß ersehnten Jubiläum von John Sinclair. Doch zunächst heißt es ‚Ich jagte Jack The Ripper’. Wie der Name schon vermuten lässt, findet der neue Fall vom Geisterjäger in London statt, und es dreht sich um Morde an Prostituierten. Was daran nun Sache vom New Scottland Yard ist, erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen.

Jason Dark scheinen die Ideen für neue Horror-Hörspiele nicht auszugehen. Dabei hat er zum einen eine recht kreative Ader, zum anderen bedient er sich aber immer mal wieder bei anderen, sei es „Das Spukschloss im Spessart“ oder so wie jetzt bei der geschichtlichen Figur von „Jack The Ripper“. Egal wie, es gelingt ihm dabei immer, der Geschichte seinen eigenen Stempel aufzudrücken.
Was die Umsetzung als Hörspiele betrifft, so ist mit Oliver Döring einer der besten Regisseure im Bereich Hörspiele mit von der Partie. Die Sprecher, die bei der Serie JOHN SINCLAIR den Figuren ihre Stimmen leihen, lesen sich wie das ‚Who-is-Who’ der Synchronsprecher. Nicht zuletzt die eindrucksvolle Produktion macht diese Reihe zu etwas besonderem, wie die nun schon fast fünfzig erschienen Folgen beweisen, und ein Ende scheint ebenfalls noch lange nicht in Sicht zu sein.

In London macht ein Serienmörder das Rotlichtmilieu unsicher. Wie damals, als ‚Jack The Ripper’ sein Unwesen trieb, können sich die Prostituierten nicht mehr sicher sein. Da die Polizei nicht in der Lage ist, dem Treiben ein Ende zu setzen, und die Abteilung für Paranormales beim New Scottland Yard sowieso im Fadenkreuz der zu streichenden Mittel steht, will man durch ein Versagen dieser Abteilung einen Grund schaffen, dieselbe aufzulösen. Keine Frage, dass Sir Powell natürlich seinen besten Mann auf den Fall ansetzt, um das Rätsel zu lösen.

Was Sinclair allerdings nicht weiß, ist, dass seine Freundin Jane Collins ebenfalls auf den Fall angesetzt wurde, allerdings als Privatdetektivin. Während er zusammen mit Will Mallmann, der ihn gerade in seinem Urlaub besuchen wollte, an den Tatorten Untersuchungen durchführt, die örtliche Presse verscheucht und später dann im Rotlichtviertel seine alten Kontakte im Untergrund ausfragt, versucht Jane, undercover in der Prostituierten-Szene Fuß zu fassen und sich an die Fersen der bislang einzig bekannten Frau, die dem Mörder entkommen konnte, zu heften. Um ihr Vertrauen zu gewinnen, muss sie sich allerdings erst einmal um deren Zuhälter kümmern. Es kommt, wie es kommen musste: Jane und die Prostituierte werden vom Mörder überfallen, und John Sinclair kommt gerade noch rechtzeitig, um Jane zu retten. Die einzige Spur, die sie haben, ist die Stimme des Ungeheuers, die Jane von irgendwo her bekannt vorkommt.

Um ehrlich zu sein: ‚Ich jagte Jack The Ripper’ ist eher eine der schwächeren Folgen von JOHN SINCLAIR. Die Auflösung kommt recht abrupt, der gruselige Hintergrund kommt ein wenig zu kurz (und die Idee ist im Übrigen an „Ghostbusters 2“ angelehnt), wer der Täter ist, das erkennt der Zuhörer gleich zu beginn, zu auffällig ist der Fokus, der hier gesetzt wird. Sinclair hat eigentlich gar nichts an der Auflösung der Geschichte zu tun, und nur der Zufall will es, dass er überhaupt dahinter kommt. Was für langfristige Folgen die Geschichte noch haben wird (denn wie wir als Zuhörer erfahren, ist Sinclair eigentlich zu spät dran), das wird sich noch irgendwann in der Zukunft zeigen müssen. Eine direkte Auflösung gibt es jedenfalls nicht. Positiver Nebeneffekt eines solchen eher mittelprächtigen Hörspiels ist natürlich: die Vorfreude auf die nächste Folge und der Aha-Effekt der selben ist riesengroß!